Die Edelweißpiraten waren eine Widerstandsbewegung in Deutschland von 1939 bis 1945. Oppositionell zum bestehenden System verteilten sie am Kölner Hauptbahnhof Flugblätter und schrieben Parolen wie „Ihr könnt mich nicht, wenn ich nicht will!“ an Hauswände und Eisenbahnwagons. Illegale Bündische, wie die Edelweißpiraten, trafen sich meistens zum gemeinsamen Singen und Musizieren. In Gedenken an diese Widerstandsbewegung findet im Kölner Friedenspark jährlich ein Musikfestival statt. Am 1. Juli traten beim achten Edelweißpiratenfestival 25 sehr unterschiedliche Musikacts auf. Sechs Stunden lang wurde auf fünf Bühnen unter Anderem Folk, Weltmusik oder Gypsy Swing performt. Eine Zeitzeugin sang mit der Kölner FasFowod Stringband das Lied „Wilde Gesellen“, das früher auch bei den Edelweißpiraten gesungen wurde. Die 88jährige Gertrud Koch, die in ihrer Edelweißpiratengruppe „Mucki“ genannt wird, spricht heute noch gerne über die Widerstandsbewegung. Ihr Vater war Kommunist und starb im KZ Esterwegen. Gemeinsam mit anderen Edelweißpiraten engagiert sich Gertrud Koch gegen das Vergessen mit Vorträgen und Aktionen. Für ihr langjähriges Engagement erhielt sie zusammen mit ihren Kollegen 2011 das Bundesverdienstkreuz.