Amazon, eBay und Konsorten haben Konkurrenz bekommen. Im Zeitalter der Online-Wirtschaft findet man jetzt nämlich zum uralten, (beinahe) geldfreien Tauschhandel zurück. Die Rede ist vom Online-Angebot www.hitflip.de, nach Angaben der Kölner Betreiber „Europas größte Medientauschbörse“.

Bücher, Hörbücher, Musik, Filme und Computerspiele werden auf hitflip.de gehandelt. In einer eigenen „Bibliothek“ stellt der Nutzer einerseits eine Liste an Medien auf, die er hergeben will und andererseits eine Liste an Medien, die er selbst ertauschen möchte. Die Anbieter werden dann automatisch an die jeweiligen Interessenten vermittelt. Wenn für einen Artikel mehr Nachfragen als Anbieter vorliegen, setzt hitflip.de die zu spät gekommen Nachfragen auf eine Warteliste.

Das Tauschsystem beruht auf virtuellen Werteinheiten, sogenannten „flips“. Für jeden Artikel, den ein Teilnehmer einstellt, legt er einen Preis an „flips“ fest. Dieser Preis muss dabei auch den Artikelzustand berücksichtigen. Durch Anbieten von Artikeln erwirbt ein Teilnehmer also ein eigenes „flip“-Konto, mit dem er wiederum andere Artikel bestellen kann. „Flips“ kann man darüber hinaus durch Anwerben von Neukunden sammeln, oder auch direkt bei hitflip.de kaufen. Bei jeder Transaktion führt der Besteller eine Gebühr an hitflip.de ab. Artikeln bis zu 7 „flips“, der Normalfall, kosten 0,99 €; ab 8 „flips“ werden 1,99 € fällig. Die Kosten für den Versand trägt nur der Versender.

Ein Vorteil von hitflip.de liegt auf der Hand. Schafft man es erst einmal, genug eigenen „Ramsch“ loszuwerden, kommt man mit etwas Glück besonders günstig an Medien heran, die ansonsten teures Geld kosten. Gerade im Studium nimmt die Wichtigkeit von bestimmten Fachbüchern ja oft keine Rücksicht auf die manchmal exorbitanten Preise. Gegenüber dem etwas günstigeren Konkurrenten www.balu.de kann www.hitflip.de hier durch sein großes Angebot punkten. Der Suchbegriff „Verwaltungsrecht“ ergibt z.B. auf hitflip.de Treffer über 40 Seiten, auf balu.de dagegen keinen einzigen. Dass sich aber ein Medium überhaupt in der Datenbank befindet, heißt längst noch nicht, dass es auch aktuell verfügbar ist. Mit etwas Pech steht der Nutzer von Tauschbörsen eben entsprechend lange auf der Warteliste.

Nichts für dringende Fälle also. Konzipiert sind Online-Tauschbörsen vielmehr als eine Art gigantische Mediatheks-Community. Denn die ertauschten Medien können umgehend wieder weitergetauscht werden und ersparen einem den beschwerlichen Gang zur spärlich ausgerüsteten Videothek um die Ecke.


Artikel drucken