campus-web Bewertung: 4/5
   
Nach einem schweren Autounfall erwacht Harry Mason in der zugeschneiten Kleinstadt „Silent Hill“ und muss erschreckt feststellen, dass seine Tochter Cheryl unauffindbar ist. Harry begibt sich auf die Suche durch den menschenleeren Ort. Alleine ist er allerdings auch nicht. Schon bald greifen ihn missgestaltete Kreaturen an - Survival-Horror-Gamern kommt die Story von Silent Hill – Shattered Memories mit Sicherheit bekannt vor. Denn bereits im genreprägenden ersten Silent Hill-Teil steuerte man den Schriftsteller Harry Mason auf der Suche nach seiner Tochter durch Silent Hill.

Silent Hill – Shattered Memories greift die altbekannte Geschichte um das Verschwinden der Cheryl Mason auf und erweist sich als Neuinterpretation der ersten Teils von 1999. Den grundlegenden Unterschied zum Originalspiel macht eine Rahmenhandlung aus, in der man sich als Harry Mason auf der Couch eines Psychiaters wieder findet. Harrys „Ausflug“ nach Silent Hill findet hier nämlich bloß in seinen Erinnerungen bzw. seiner Psyche statt. So wird die (vergangene) Handlung um Harrys Suche nach Cheryl regelmäßig unterbrochen und man befindet sich wieder in der Praxis des Seelendoktors. Diesem muss man diverse persönliche Fragen beantworten, wobei die Antworten einen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf haben.

Abgesehen von dieser Rahmenhandlung, gibt es weitere Argumente, sich auch als Kenner des ersten Teils mit Silent Hill – Shattered Memories zu befassen. Die Story mag (zumindest teilweise) bekannt sein, dafür verhalten sich viele Charaktere völlig anders, es gibt neue Rätsel, Schockmomente und Ansichten und auch grafisch hat sich seit PS1-Zeiten natürlich auch einiges getan. Die PS2-Version kann in Punkto Grafik natürlich nicht mit aktuellen PS3-Games mithalten, holt aber wohl das Maximum aus der alten Konsole heraus. Besonders die Lichteffekte – Harry hat eine Taschenlampe, um in dunklen Räumen überhaupt sehen zu können – wissen zu überzeugen, Fans der Serie freuen sich bestimmt auch über das Silent Hill-typische, an VHS-Zeiten erinnernde, Bildrauschen.

In Sachen Atmosphäre und Spannung hat Silent Hill – Shattered Memories erwartungsgemäß die Nase ganz weit vorne. Wer schon einmal nachts durch das schneebedeckte Horrorstädtchen geirrt ist, weiß wovon die Rede ist: Kreaturen huschen durch den Schein der Taschenlampe, man hört unheilvolle Geräusche und Stimmen, Geister erscheinen, Türen quietschen. Die stimmungsvolle Hintergrundmusik des Japaners Akira Yamaoka, der bereits das Original vertonte, macht die Gruselatmosphäre perfekt.

Silent Hill – Shattered Memories, das im Vorjahr bereits für Nintendo Wii erschienen ist, wird nun auch für die beiden Sony-Konsolen Playstation 2 (PS2) und Playstation Portable (PSP) veröffentlicht und stellt für Freunde der Silent Hill-Serie und von Horrorgames aufgrund der gewohnt soliden Umsetzung eine klare Empfehlung dar.

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