campus-web Bewertung: 3,5/5
   
Ein pädagogisch wertvolles Spielziel, verpackt in einen geschickt unpädagogischen Rahmen; keine schlechte Idee. Bei Adios Amigos geht es darum den Mitspielern, die zwischen sechs und Acht Jahre alt sein sollten, die Banditos wegzuballern – durch Addition und Subtraktion.

Jeder Spieler besitzt mehrere Revolvermarker, auf deren Rückseite sich jeweils eine Ziffer befindet, sowie pro Runde jeweils drei Desperado-Karten, deren Revolverschwingende Illustration von zwei Zahlen flankiert wird. Nun geht es darum, die Revolvermarken so auf den Gegnerischen Desperados zu platzieren, dass das addierte, oder subtrahierte Ergebnis, dem ebenso ermittelten Ergebnis der Desperado-Karte gleicht. Dieser Schurke gilt von da an als abgeschossen.

Spielt man dieses Spiel lediglich mit Erwachsenen dauern seine fünf Runden gerade mal zwei bis drei Minuten und es geht hektischer zu, als bei einem mexikanischen Hahnenkampf, doch sind die Spieler noch nicht so fit im Kopfrechnen, wird die enervierende Geschwindigkeit sicherlich auf ein erträgliches Maß reduziert; Adios Amigos spielt man nämlich nicht abwechselnd sondern gleichzeitig.

Bis zu vier Spieler werfen Patronen in die Mitte um nachzuladen, was effektiv eine Erhöhung der zur Verfügung stehenden Revolvermarker symbolisiert. Auch hat jedes Kind eine Dynamitstange, die diesem allein Zeit gibt, sich mit Subtraktion und Addition von Zahlen zwischen 0 und 12 herumzuplagen. Alle weggebombten Spieler müssen sich zehn Sekunden lang Augen und Ohren zu halten, was sicherlich nützlich ist, da sie ja sonst die rechnerischen Gedankengänge des langsameren Mitspielers hörten, oder in der Bombenzeit dennoch selbst weiter rechnen könnten.

Fürgetötete Desperados gibt es Siegpunkte, sowie für den größten Haufen Leichen, die am Ende einer Runde auf die Kappe eines Spielers gehen. Endlich mal ein Spiel, dass Kinder mir Matheproblemen auf blutrünstige Weise animiert, sich doch einmal mit den beiden Grundrechen-arten auseinanderzusetzen… Vorausgesetzt Desperados können am heimischen PC nicht auch ohne Denksport beseitigt werden. Denn blutende Animation und ohrenbetäubende Explosionen werden über Waffen-Kärtchen und Plastik-Dynamit siegen, so viel ist mal sicher.

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