campus-web Bewertung: 1,5/5
   
Bis zu vier Baumeister streiten sich darum, den Palast von Eschnapur fertig stellen zu dürfen. Dabei werden Beamte bestochen, Konkurrenten so gut es geht sabotiert und nichts wird unversucht gelassen, als erster die jeweiligen Goldprämien für die verschiedenen Palasttürme einzustreichen… klingt langweilig? Ist es auch.

Der Palast von Eschnapur soll gebaut werden und bis zu vier Baumeister wurden vom Maharadscha angestellt, um sein Domizil zu errichten. Klar dass diese untereinander konkurrieren, denn es stehen großzügige Belohnungen aus.

Eine Spielrunde ist in neun Phasen aufgeteilt, die in erster Linie daraus bestehen, Beamte zu bestechen. Was eher einer Auktion gleichkommt, als einer geheimen illegalen Tätigkeit, wird durch jeweilige Zuwendung ersteigerte Bürohengste belohnt. Man kann die Gegner blockieren, ihnen Bausteine weg nehmen, und mancherlei Dinge mehr, die eigentlich nicht wirklich schädigend sind, jedoch wohl zwecks Handlungsfreiheit eingeführt wurden. Hat man einmal mehrere Runden absolviert, wird jedem nämlich klar, dass nur ein Beamter wirklich die Macht hat, den Gegner zu schädigen. Also wird natürlich alles Gold an diesen verplempert und andere Möglichkeiten werden völlig ignoriert.

Nimmt man diese „Verfeinerungen“ des Spiels einmal beiseite, hat man zwar immer noch die Möglichkeit sich spezielle Karten zu kaufen, die Vor- und Nachteile ein Stückweit interessanter modifizieren, doch auch von diesen auf knapp ein Dutzend beschränkten, gibt es nur vier, oder fünf, die wirklich wertvoll sind. Das bedeutet, dass sie schon nach den ersten fünf Runden vom Markt stibitzt wurden und das Spiel in Reinform bestanden werden muss. Das allerdings beschränkt sich auf ewig gleiche Auktionen, stupides Bausteine-Setzen und Siegpunkte ausrechnen, wenn man mal einen Turm zur Vollendung gebracht hat.

Das Spielfeld besteht aus festem Material, doch der aus Acht Pappstücken zusammengesetzte Palast bräuchte Andockstellen gleich einem Puzzle, denn es passiert leicht, dass beim Bausteine setzen mal eben alles aus Versehen verschoben wird. Die Siepunkteleiste besteht aus fünfzig Feldern und wenn sich bis zu Acht verschiedenfarbige Steinchen darauf tummeln, wünscht man sich, dass nicht nur weniger ein Viertel der Felder mit Nummern versehen wären.

Auch gibt es kein klar definiertes Ziel, denn das Spiel endet, nachdem das sechste von Acht Palastteilen fertig gebaut wurde, was nicht wirklich eine Sache von großer Taktik ist, sondern von Durchhaltevermögen und einer Tasse Kaffee.

Wer dieses Spiel einmal gespielt hat, wird sicher froh sein, dass es noch andere gibt und den Palast von Eschnapur niemals wieder anfassen. Dies ist zwar schade, weil eine Menge ungenutztes Potential darin liegt, doch nur wegen des möglichen Spaßes wurde noch nie der Deckel einer Pappschachtel gehoben…

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