ZombieU: Wii? Ist doch Kinderkram! Die Spielkonsole von Nintendo ist dafür bekannt, große Teile der Hardcore-Gamer insbesondere Liebhaber von Spielen für Erwachsene zu vernachlässigen. Mit der neuen „Wii U“ soll sich das nun ändern. Ein Launchtitel für das neue System stößt genau in diese Nische: „ZombieU“ ist ein First-Person Action-Spiel für Erwachsene.

Das Setting ist zombiekalyptische Standartware. Überlebende kämpfen sich in London durch Zombiehorden und erledigen Missionen. Wesentlich interessanter ist da schon die Steuerung. So dient der eingebaute Monitor des „Wii U“-Controllers als Radar oder Inventar, welches man per Touchscreen öffnen kann. Das Gamepad kann außerdem ein Wärmesensor sein. Der Spieler schaut durch den Bildschirm in die Welt von „ZombieU“ und kann so Wärmequellen hinter Wänden wahrnehmen. Eine gelungene Idee, wie wir finden.

Weniger gelungen ist hingegen die konservative Steuerung. So steuerten sich Überlebende mit den Analog-Sticks schwammig und hektisch, die Button-Belegung war zu kompliziert. Allein um anzugreifen, müssen wir zwei Knöpfe gleichzeitig drücken: Den linken Shoulder-Button, um in den Angriffsmodus zu gehen und den rechten Shoulder-Button, um zuzuschlagen. „Left 4 Dead“ und „Dead Island“ zeigen, wie man es einfacher machen kann (einen Knopf!).

Ähnlich wie bei der Steuerung lagen auch bei der Grafik Licht und Schatten eng beieinander. Die Zombies in „ZombieU“ sind hübsch anzuschauen, die Überlebenden geben jedoch ein grässliches Bild ab. Ein wenig Zeit haben die Entwickler aber noch, um diese Macken zu beheben. „ZombieU“ erscheint erst Ende 2012.

Tomb Raider: Ende der 90er Jahre gab Archäologin und Abenteurerin Lara Croft ihr Computerspiel-Debüt und wurde schlagartig zur Ikone einer ganzen Generation. Anfang der 2000er erreichte sie mit den „Tomb Raider“-Filmen“ ihren Zenit, bevor es 2003 bergab ging („Tomb Raider: The Angel of Darkness“). Seit einigen Jahren versucht Entwickler Crystal Dynamics nun schon Lara aus diesem Tief herauszuheben, bis jetzt mit mittelmäßigem Erfolg. Beim neuesten Teil der Serie, der einfach nur „Tomb Raider“ heißt, entschied man sich dafür, sie einer Generalüberholung zu unterziehen.

Im Fokus steht dabei die Neuauslegung des Charakters der Lara Croft, die nun verletzlicher und menschlicher wirken soll. Das dies nicht nur medienwirksames Gerede ist, zeigen die ersten 20 Minuten des Spiels. In denen stürzt, rutscht und verletzt sich Lara so oft wie in keinem anderen Spiel zuvor.

Gameplaytechnisch hat sich auch einiges getan. So ist Lara nicht mehr die schwerbewaffnete Ein-Frau-Armee, die böse Jungs im Akkord das Leben aushaucht. Mit ihrer neuen Lieblingswaffe – dem Bogen – agiert sie aus dem Hinterhalt und zieht bei offenen Feuergefechten oft den Kürzeren. Natürlich kann sie später im Spiel auf Pistolen, MPs oder Shotguns zurückgreifen, jedoch bleiben der Bogen und ein verbesserbarer Pickel ihre Hauptwaffen.

Wenig geändert hat sich hingegen an Laras Akrobatik. Immer noch kann die junge Engländerin über Schluchten springen, sich an Bäumen entlanghangeln und Vorsprünge erklimmen – wenn auch mit mehr Gestöhne. Ob es hilft, wird sich am 5. März 2013 zeigen, dann erscheint nämlich „Tomb Raider“.

Medal of Honor: Warfighter: Mission failed – Als Electronic Arts 2010 die Ego-Shooter-Reihe „Medal of Honor“ wiederbeleben wollte, um den Platzhirsch „Call of Duty“ herauszufordern, ging das Vorhaben kräftig nach hinten los. Miese Grafik, noch miesere Grafik-KI, ein unterirdischer Multiplayer: Das Comback der Serie verlief alles andere als gut – da hilft auch keine Intromusik von Linkin Park.

Mit „Medal of Honor: Warfighter“ versucht Entwickler Danger Close nun den zweiten Anlauf. Auf der gamescom 2012 präsentierten sie den Multiplayer-Modus, der sich stark von anderen Spielen unterscheidet. Grund dafür sind die Fireteams. Ein Fireteam besteht aus zwei Spielern, die besondere Boni erhalten. So können sich Mitglieder des selben Fireteams durch Wände sehen, sich gegenseitig heilen und mit Munition versorgen. Sollte ein Spieler getötet werden, hat der Teamkollege sechs Sekunden Zeit den Killer auszuschalten. Wenn er das schafft, steigt der Verstorbene sofort wieder ins Spiel ein. Sollte das komplette Team ausscheiden, dauert der Respawn dafür umso länger.

Insgesamt gibt es fünf Fireteams pro Seite. Diese stehen jedoch nicht nur im Konkurrenzkampf mit ihren Pendants auf der Gegenseite, sondern versuchen auch untereinander die Besten zu sein – ähnlich wie bei „Battlefield 3“. Es kommt folglich zu einem doppelten Konkurrenzkampf. Abgesehen davon spielt sich der Multiplayer von „Medal of Honor: Warfighter“ etwas schwammig. Hier sollte Danger Close noch etwas am Feintuning arbeiten. Insgesamt überwiegt aber der gute Eindruck. Ob es reicht, um „Call of Duty“ Paroli zu bieten, wird sich zeigen.

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