campus-web Bewertung: 4 / 5
   
Eine Szene in einem Haus. Die 16jährige Carrie ist mit ihrem Kindermädchen Lydia in der Küche und wartet auf ihren Vater. Schließlich ist heute ihr Geburtstag und er hat diesen noch nie vergessen. Damit das Warten nicht unerträglich wird, animiert das Kindermädchen Carrie ihre Übungen zu machen. Carrie lässt ein Metallstück tanzen und verformt es zu einem Ring. Ohne ihre Hände, nur mit der Kraft ihrer Gedanken. Lydia ist begeistert und feuert Carrie weiter an sich nun auf die Verzierungen des Ringes zu konzentrieren. Erst als der Ring zu Boden fällt und Carrie ein Unwohlsein äußert merkt Lydia das etwas nicht stimmt. Sie ist zu langsam. Der Betäubungspfeil trifft Carrie und den Eindringlingen ist das Kindermädchen nicht gewachsen.

Früh morgens in der Wohnung von Don Harris verabschiedet sich seine Geliebte Elektra von ihm. Wieder. Nur eine Nacht haben sie nach monatelanger Trennung zusammen verbracht und schon muss sie zur nächsten Mission aufbrechen. Don Harris ist genervt. Nachdem sie verschwunden ist, sinniert er leicht melancholisch, dass alles wahrscheinlich viel einfacher wäre, wenn er nicht die Fähigkeiten hätte die er hat und nicht für die Geheimorganisation ESI arbeiten würde.

Cast und Produktion

Geschrieben wurde das Hörspiel von Oliver Döring und basiert auf den Büchern von Gerry Streberg und Oliver Döring. Die Charaktere sind: Don Harris (Dietmar Wunder), Jack O´Donnell (Bernd Rumpf), Gideon (Udo Schenk), Sam Brown (Boris Tessmann), Carrie (Zazie – Charlotte Pfeiffer), Dan (Helmut Kraus). Der Erzähler wird gesprochen von Douglas Welbat.

Die Produktion dieser Folge ist wie erwartet genauso gut wie die ihrer Vorgänger. Die Sprecher schaffen eine detailgetreue Stimmung ohne übertrieben zu wirken. Auch die Musikeinspielungen passen genau zur Stimmung und sind nie zu lang. Die Stimmung in dieser Folge ist nicht so gespannt wie in den anderen Folgen, sondern nachdenklich und düster. Spannung wird erst am Ende wirklich aufgebaut, diese bleibt dann allerdings bis ans Ende erhalten und lässt die Erwartung auf die nächste Folge wachsen.

Fazit

Es ist alles dabei, was ein gutes Aktion Drama braucht: Mord, ein Anschlag verübt von einem Mann mit tödlicher Krankheit, dessen einziger Wunsch das Wohlergehen seiner Familie nach seinem Tod ist, eine fiese Geheimorganisation die im Hintergrund die Fäden zieht und ein verratener Held, der melancholisch über seine Stellung in der Welt nachdenkt. Der Anfang der zehnten Folge des Hörspiels spiegelt dessen Verlauf.

Es fängt melancholisch an und die Stimmung wird mit der Zeit immer dunkler. Am Ende schließt sich der Kreis zum Anfang des Hörspiels. Erstens erfährt der Hörer warum Carrie entführt wurde, was bis zum Ende nur halb nachvollziehbar ist. Mit diesem Erzählstrang gelingt es Oliver Döring den Hörer wirklich zu überraschen, da auch Don Harris eigene Geschichte eine Rolle darin spielt. Auch die Rolle des Direktors des ESI ist interessant. Zweitens steht Don Harris am Ende alleine da. Ohne den ESI. Manchmal werden Träume eben doch wahr.

Trotz der düsteren Stimmung ist diese Folge absolut hörenswert. Leider wird es erst ab der Mitte des Hörspiels spannend. Die erste Hälfte kann man sich nebenbei anhören ohne dass man Angst haben muss etwas zu verpassen oder die Geschichte einen so packt, dass ein Innehalten der geplanten Aktivitäten von Nöten ist. Wer allerdings die erste Hälfte überwindet wird belohnt. Am Ende wird aufgeklärt, warum Carrie entführt wurde. Damit ist dieser Erzählstrang aber noch nicht zu Ende. Gleichzeitig wird ein neuer Erzählstrang gewoben, der am Ende der Folge in den Startlöchern steht und den Hörer höchst interessiert auf die nächste Folge warten lässt.

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