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Während EA mit Sportarten wie Fußball oder Autorennen in der Welt der Videospiele schon längst Fuß gefasst hat, waren erste „Gehversuche“ auf dem Tenniscourt eher weniger erfolgreich. Mit Grand Slam Tennis 2 erscheint nun ein neuer und verbesserter Tennistitel aus dem Hause EA Canada und ruft dazu auf, virtuell an den namhaftesten Tournieren der Tenniswelt teilzunehmen.

Präsentation

Der cartoonhafte Stil des Vorgängers für die Wii wurde im zweiten Teil der Serie komplett verworfen. Grand Slam Tennis 2 gibt sich optisch realistisch und nähert sich in der Präsentation an die Spiele der FIFA-Reihe an. Die berühmten spielbaren Tennisprofis wie Rafael Nadal, Serena und Venus Willams oder Roger Federer verfügen über charakteristische Aufschlag- und Annahmestile, was das Spielerlebnis weitaus anschaulicher macht.

Der selbsterstellte Spieler kann durch einige kleine Details personalisiert werden. Sogar das oft thematisierte Grunting („Stöhnen“) kann eingeschränkt individualisiert werden. Der Soundtrack vom Erfolgs-DJ Paul van Dyk und die Kommentare der ehemaligen Tennisprofis Pat Cash und John McEnroe sorgen für ein angenehmes Hörvergnügen, auch wenn sich die Kommentare mit steigender Spielzeit ständig wiederholen und etwas nervig werden.

Gameplay

Durch die Nutzung des linken und rechten Analogsticks versucht EA dem Spieler die volle Kontrolle über den Ball zu gewähren. Während der linke Stick wie gewöhnlich die Richtung bestimmt, dient der rechte Stick zur Steuerung der Härte und Art Schlages. So kontrolliert man via Analogstick, ob man mit einem Topspin, einem Slice oder andersartig kontert. Durch ein ausführliches Training, bei welchem man nach Fehlverhalten des Öfteren die erzürnte Stimme des Trainers John McEnroe zu hören bekommt, kann man diese Kunst der Schlagtechnik erlernen sowie vertiefen. Das Spiel nah am Netz jedoch erweist sich mit den Analogsticks bisweilen als ein wenig schwierig, da ein einfacher Knopfdruck um einiges schneller ist, als eine Auf- und Abbewegung des Analogsticks. Wer den Analogsticks also nichts abgewinnen kann, darf aber auch auf die gute alte Tastenkontrolle zurückgreifen. Außerdem bietet Grand Slam Tennis 2 Move-Unterstützung für die Playstation 3, welche dem Spieler schnelle Erfolgs-erlebnisse garantiert. Das Xbox 360-eigene Kinect dagegen wird nicht unterstützt. Wer also gern körperbetont spielt, greift hier vorzugsweise zur Playstation 3-Version.

Fazit

Neben all der angestrengten Innovation weist Grand Slam Tennis 2 leider einige Schwächen auf. Eine dieser Schwächen ist, dass das Spiel besonders auf der Grundeinstellung viel zu einfach ist. Zudem segelt der Ball selbst bei kräftig ausgeführten Schmetterbällen nur recht langsam über das Netz, was die Dynamik des Spiels ausbremst.

Was Grand Slam Tennis 2 von anderen Tennisspielen abhebt, ist die Anzahl der lizensierten Spieler und die langersehnte Möglichkeit Wimbledon virtuell zu erleben. Obwohl die neue Steuerung vermuten lässt, dass sich das Spielen realistischer anfühlt als bei Konkurrenzprodukten, ist dem leider nicht so und Grand Slam Tennis 2. Interessant ist Grand Slam Tennis 2 besonders im Spiel gegen andere menschliche Gegner.

Für ein kurzes Match zwischendurch – etwa ein Klassik-Match zwischen Björn Borg und John McEnroe aus dem Jahr 1980 – ist der neue Titel von EA gut geeignet, auf Dauer wirkt es jedoch schnell eintönig.

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