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Fifa oder PES? Diese Frage stellen sich Liebhaber des (virtuellen) Fußballs jedes Jahr aufs Neue. Vor zehn Jahren wäre die Entscheidung noch eindeutig auf Konamis Fußball-Simulation gefallen – in letzter Zeit jedoch konnte EAs Titel sich mehr und mehr zurück an die Spitze kämpfen. Ob die 12. Ausgabe der Fifa-Reihe diesen Trend fortsetzen kann oder ob sie gegen den ewigen Konkurrenten PES in Rückstand gerät, klärt unser Test.

Höher, schneller, besser. Getreu nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ ist auch Fifa 12 voll mit neuen Gameplay-Mechaniken. Die „Player Impact Engine“ sorgt für realistische Bewegungen bei Zweikämpfen und Schüssen. „Precision Dribbling“ ermöglicht genauere Dribblings, „Tactical Defending“ wertet die Verteidigung auf und KI-Spieler besitzen nun „Pro Player Inteligence“, um noch realistischer zu wirken.

Was nach Blendwerken der Werbung klingt, entpuppt sich als durchaus gelungene Verbesserung. So hebt die Physik-Engine das Spiel im Bereich der Fußball-Simulation auf ein neues Niveau. Nie sahen Tacklings, Schüsse und Dribblings realistischer aus. Auch die verbesserte KI macht sich bemerkbar: Selbst auf den unteren Schwierigkeitsstufen nutzt sie Stellungsfehler und Abwehrschwächen eiskalt aus.

Die wohl größte Veränderung ist aber das „Tactitcal Defending“. Während die Verteidigung in Fifa 11 fast automatisch arbeitete, hängt nun alles vom Spieler ab: Das Stochern nach dem Ball muss selbst ausgeführt werden und erfordert Timing, Präzision und ein Quentchen Glück. Außerdem gehen Grätschen durch das präzisere Dribbeln öfters ins Leere und reißen Löcher in die Abwehr. Verteidigen ist damit zum ersten Mal seit Jahren anspruchsvoll.

Aber nicht nur im Offensichtlichen hat sich Fifa 12 zum Besseren verändert. Auch die Details überzeugen. So hat nun jeder Spieler Moral- und Formwerte, die von individueller Leistung und von der Leistung des Teams beeinflusst werden. Dies spielt besonders in Vertragsverhandlungen eine Rolle. Auch die Menüführung wurde neu gestaltet und ist intuitiver.

Wer sich mit anderen Spielern messen will, findet im neuen Online-Modus „EA Sports Football Club“ (EAS FC) einen ewigen Quell voller Motivation. So kann man für seinen Lieblingsclub Punkte erspielen und damit seine Platzierung in der
„Support Your Club“ - Liga beeinflussen. Aber auch normale Spielerligen und das „Ultimate Team“-Kartensammeln sorgen für Beschäftigung en masse.

Um ehrlich zu sein, können wir hier nicht alle Neuerungen von Fifa 12 aufzählen. EA hat am neusten Teil der Serie viel gefeilt und ihn in fast jeden Belangen verbessert. Allein die kostenpflichtige Live-Season ist ein Wermutstropfen. Ansonsten ist das Spiel aber ein Pflichtkauf für jeden Fußballfan. Selbst PES-Freunde sollten einmal einen Blick auf die Konkurrenz werfen. Natürlich nur, um sich eine Strategie fürs nächste Jahr zurecht zu legen.

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