Wer beim Messestand von Blizzard „Diablo 3“ anspielen wollte, musste sich nicht nur auf lange Wartezeiten einstellen, sondern konnte auch zwei Kronleuchter im Höllenlook bestaunen. Bedrohlich hingen sie über dem Eingangsbereich und geleiteten die Besucher in die abgesperrten Räumlichkeiten, in denen es eine 15-minütige Demoversion des Spiels zum Antesten gegeben hat.

Dort angekommen wurde man von einem netten Blizzardmitarbeiter („Keine Fotos oder Videos“) auf seinen Platz begleitet und wo man den langerwarteten Nachfolger von „Diablo 2“ anspielen durfte. Jede Klassen- und Geschlechts-Kombination stand bei der Probepartie zur Auswahl - mit Ausnahme des männlichen Dämonenjägers. Den hält Blizzard noch unter Verschluss.

Unser Auftrag in der Demo ist es, sich durch die Hallen der Agonie zu kämpfen. „Nichts leichter als das“, meinen wir und stürzen uns mit einem (weiblichen) Dämonenjäger ins Spiel. Die ersten Schritte in der neuen Umgebung fühlen sich vertraut an. Mit einem Linksklick auf dem Boden navigieren wir unsere Figur durch die stimmungsvolle Welt, mit Hotkey „I“ öffnen wir das Inventar, mit „N“ den Skilltree.

Oder das, was davon übrig geblieben ist: Blizzard hatte nämlich schon im Vorfeld angekündigt, dass die Spezialisierungsmöglichkeit aus dem Spiel fällt. Eine weitere Neuigkeit betrifft die Attacken. So liegen Spezialangriffe, wie der Mehrfachschuss unserer Dämonenjägerin, nicht anwählbar auf der Hotkeyleiste, sondern werden ab jetzt ganz normal per linke oder rechte Maustaste abgefeuert. Standardangriffe wie ein einfacher Schuss oder Hiebe gibt es nur noch zu Beginn.

Auf unserem Weg durch die Hallen begegnen wir immer neuen Monstertypen. Ob groß, ob klein, Blizzard hat sich beim Design der Feinde Mühe gegeben und sorgt für etwas Variation im Vergleich zu „Diablo 2“. Jeder Gegnertyp hat eigene Angriffsmuster, die zu beachten sind. Während z.B. große Dämonen auf einen zustürmen, und versuchen den Spieler einzukreisen, bleiben Magier lieber im Hintergrund und schicken beschworene Diener vor. Wer sich blindlings in den Kampf stürzt, wird schnell seinem virtuellen Tod ins Auge blicken müssen.

Unsere Reise führt uns immer tiefer in die Hallen der Agonie und in das groteske Reich von „Diablo 3“. Es geht vorbei an Abgründen, Foltergeräten aller Art und einer Vielzahl von Leichenteilen – bis wir feststellen, dass wir im Kreis gelaufen sind. Hier offenbart sich eine erste, merkliche Schwäche der Demo: Obwohl die Welt stimmig ist und mit viel Liebe zusammengebaut wurde, wirkt sie künstlich und limitiert.

Die Motivation zum Weiterspielen zieht der Spieler seit Teil 1 der Serie vor allem aus der bekannten Suchtspirale: Wer einmal angefangen hat, will nur noch schnell das nächste Level schaffen, die nächsthöhere Charakterstufe erreichen oder ein noch besseres Schwert finden. Das System funktioniert auch beim dritten Ableger perfekt.

Leider haben wir es nicht geschafft, die Hallen in der vorgegebenen Zeit zu durchqueren. Trotzdem hat die Demo uns einen guten Einblick verschafft und gezeigt, womit wir Ende 2011/Anfang 2012 unsere Zeit vertreiben werden.

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