campus-web Bewertung: 4/5

Man muss alle seine Comic-Figuren retten: suizidgefährdete Lemminge, Yetis, die nicht allein sein wollen, verrückte Professoren und natürlich Herrn Riebmann, der zwischen zwei Wänden wohnt. Gelingt das nicht, holt sie der rosafarbene Tod – oder sein Pudel. Nur um die Dinosaurier muss man sich keine Sorgen machen, schließlich sind sie schon ausgestorben!

Wie geht das?

Das Spiel beinhaltet 37 verschiedenfarbigen Karten und 7 Würfel. Ziel ist es, sich möglichst viele Karten zu erwürfeln, auf denen die Figuren abgebildet sind, die in Sicherheit gebracht werden wollen. Den Tod und seinen Pudel sollte man natürlich meiden, denn sie machen Karten und somit spätere Punkte ungültig. Außerdem haben alle Karten ihre Tücken: die Lemminge bringen zwar die meisten Punkte, werden aber auch als erste in den Tod gerissen, Yetis bringen nichts, wenn man nicht mehrere davon hat, usw. Und dann gibt es noch sechs Sonderkarten, die jede noch vorhandene Ordnung zerstören!

Für wen ist es gedacht?

Das Spiel eignet sich für 2-4 Spieler ab 10 Jahren. Auf der Spielpackung ist zu lesen, besonders Glückspilze, Schadenfreudige und Nichtlustig-Fans kämen auf ihre Kosten. Und wenn man zu den Schadenfreudigen gehört, die kein Glück haben? Richtig, dann findet man das Spiel NICHT LUSTIG!

Die Zeichnungen

Das Beste am Spiel ist eindeutig, dass man die Comics nebenher lesen kann. Man lernt Yeti-Weisheiten kennen, wie zum Beispiel im Polargebiet ganz hoch zu spucken, damit es hagelt oder nicht in einer Badewanne einzuschlafen, wenn man im Iglo wohnt.

Auf den Lemming-Karten werden diverse leicht realisierbare Selbstmordvarianten dargestellt. Auf dem Weg zur Arbeit gehen Lemminge auf den Bahngleisen, der Lemming-Elektriker hat immer eine Gießkanne parat und bei der Telefonseelsorge ist der Stecker leider nicht in der Dose.
Herr Riebmann dürfte allen Menschen mit ungewöhnlichen Hobbys sympathisch sein, denn er wohnt nicht nur zwischen den Wänden, sondern baut auch Modellschiffe durch die Steckdose seines Nachbarn.

Die Professoren basteln an immer neuen Erfindungen, wie unter anderem an einer Maschine, die „den Kommerz aus Weihnachten entfernt“, die sie folglich massenweise produzieren und sehr teuer verkaufen könnten.

Doch die kreativsten Karten sind definitiv die „Todeskarten“. Sie zeigen den Tod, wie er bei der Dauerwerbesendung anruft, um sich hoch angepriesene Messer zu kaufen, den Tod in der Flughafenkontrolle, oder den Tod beim Image-Berater, wo er sich zunächst Luftballon, Blumenhütchen und Ringelsocken geben lässt, um dann zu beschließen, dass er doch keinen Image-Berater braucht.

Fazit

Die Spielregeln sind nicht ganz so originell und teilweise trotzdem aus der Anleitung nicht eindeutig zu verstehen, doch Nichtlustig ist eines dieser Glücksspiele, die einfach nur Spaß machen. Wer das tatsächlich anders sehen sollte, kann sich notfalls damit begnügen, die Cartoons zu lesen – erst durch sie wird das Spiel richtig empfehlenswert.

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