Es gibt wirklich eine Menge schöner, klassischer Weihnachtsfilme, die für die ganze Familie geeignet sind und die man sich sogar mit den Großeltern nach einer harmonischen Bescherung angucken könnte: Walt Disney-Zeichentrickfilme, amerikanische X-Mas-Comedys á la „Kevin allein Zuhaus“, Bibelverfilmungen mit Charlton Heston - das übliche Weihnachtsprogramm im TV.

Leise rieselt der Schnee? Auf meinem Fernseher-Bildschirm rieselt auch an Weihnachten primär das Blut und ich möchte an dieser Stelle ein paar Weihnachtsfilme der etwas anderen Art vorstellen: Viele kleine Kinder haben tatsächlich Angst vor dem Weihnachtsmann, der jedes Jahr die gefürchtete Frage stellt: „...Und warst du dieses Jahr auch artig?“. Kaum ein Kind würde diese Frage verneinen und manche Filme erwecken den Eindruck, dass es durchaus Sinn macht, den Weihnachtsmann notgedrungen auch mal anzuflunkern: In der „Silent Night, Deadly Night“-Reihe (1984-1991), in dem in Deutschland verbotenem Film „Fröhliche Weihnacht“ (1985) oder in der Episode „The Present“ aus der „Kazuo Umezu's Horror Theater“-Reihe (2005) bekommt man es mit Weihnachtmännern zu tun, die etwas übereifrig zu Werke gehen und blutige Jagd auf allerlei unartige Menschen, wie Prostituierte oder gewöhnliche Teenies, machen - Diese Santa-Slasher-Filme sind das ideale Alternativprogramm für Weihnachtshasser und Splatterfreunde, wer es weniger blutig, dafür aber etwas spannender und gruseliger mag, sollte sich den kanadischen Horrorklassiker „Jessy - Die Treppe in den Tod“ aus dem Jahre 1974 einmal zu Gemüte führen, während von dem brutalen Remake „Black Christmas“ (2006) abzuraten ist. Der krasseste und härteste Horrorfilm mit Weihnachtsbezug dürfte wohl der französische Ultra-Gore-Kracher „Inside“ (2007) sein, in dem sich eine junge Frau, kurz vor der Entbindung ihres Kindes, am Weihnachtsabend mit einer psychopathischen Killerin rumschlagen muss, die sich als Geburtshelferin betätigen möchte. Leider war der Film den deutschen Zensurinstitutionen mal wieder zu „unartig“ und daher ist der Film in Deutschland nur geschnitten erhältlich.

Soweit zum Horrorgenre. Ein wahrer Klassiker unter den Weihnachtsfilmen kommt aus dem Actiongenre: „Stirb langsam“ (1988) spielt wie sein Nachfolger von 1990 an Heiligabend. In beiden Filmen wird Polizist John McLane mit böswilligen Terroristen konfrontiert, die ihm das gemeinsame Fest mit seiner Ehefrau vermiesen wollen. Ganz und gar nicht besinnlich ballert sich McLane daraufhin durch Horden von Terroristen im Kampf für ein besinnliches Weihnachtsfest und den Weltfrieden. Im Gegensatz zu den erwähnten Horrorfilmen, gibt es in den „Stirb Langsam“-Filmen immerhin ein Happy End zu bewundern und den weihnachtlichen Song „Let It Snow, Let It Snow“ im Abspann zu vernehmen, so dass der Genuss des Filmes die besinnliche Stimmung, sofern vorhanden, an den Feiertagen nicht schmälern sollte. „Ho, Ho, Ho! Now I have a machine-gun!“

Der Trashfilm „Die Passion Christi“ (2004) von Mel Gibson ist ebenfalls ein sehr amüsanter Film, der denjenigen ans Herz gelegt sei, die sich lieber mit Jesus´ Tod als mit seiner Geburt auseinandersetzen und gerne ihren Erlöser leiden sehen. Definitiv ein Film zum Lachen. Richtig lustig ist auch die „Beavis & Butthead“ - Weihnachtsepisode “A Very Special Christmas with Beavis and Butt-Head” (1993), die traditionell an Weihnachten auf MTV gesendet wird.

Wer sich den Gang zur Videothek vor den Feiertagen sparen möchte, darf sich aber auch über einige korrekte Filmklassiker freuen, die an Weihnachten im Fernsehen zu sehen sein werden, wie z.B. „Sandokan - Der Tiger von Malaysia“, „Für eine Handvoll Dollar", „James Bond - Octopussy" oder „Meuterei auf der Bounty". Bei mir zuhause wird an Heiligabend übrigens „Citizen Toxie - Toxic Avenger 4“ geguckt, den mir das Christkind wahrscheinlich unter den Weihnachtsbaum legen wird.

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