Flimmernd: Wie habt Ihr euch eigentlich kennen gelernt?
Was Sitcoms anbelangt, jenes Feld zwischen einfältiger Unterhaltung und cleverer Komik, waren die letzten Jahre ja eine eher maue Periode – ignorieren wir vielleicht mal singuläre Phänomene wie die Serien-Hits „King Of Queens“ und „Scrubs“.
Die großen Erfolge wurden in anderen Segmenten gemacht: Drama, Fiction, Crime. Wir erinnern uns an 24, an „CSI“ und „Desperate Housewives“. An „LOST“ und die „Sopranos“. Welche großen Formate vom Schlage „Seinfeld“ und „Friends“ aber hat es die letzten Jahre denn im Bereich Comedy gegeben?
Um gleich anzumerken: Es geht hier nicht darum, „How I Met Your Mother“ in die Reihe großer Glanzlichter des US-amerikanischen Humors durchzuwinken. Aber man darf ja wenigstens mal darüber nachdenken.
Zwei Kinder sitzen auf der Couch, ihnen und uns wird die Geschichte des Protagonisten ausgebreitet. Die Frage, um die sich alles dreht, ist offensichtlich, getreu dem Titel der Serie – wie und unter welchen Umständen habe ich denn nun eure Mutter kennen gelernt. Und zu Teilen speist sich der Reiz der Episoden dann auch aus diesem Motiv.
In den Geschichten, die retrospektiv erzählt werden, ist ständig von Beziehungen die Rede. Die gehen zu Bruch, alte Bekannte kommen wieder zusammen, und nebenbei spielt auch das Gefühlsleben der anderen Charaktere neben dem des nur scheinbar auktorialen Erzählenden eine gewichtige Rolle. Die Clique, fünf junge Menschen der Großstadt, geht durch dick und dünn, übersteht Liebe und Drama, den Wahnwitz des amerikanischen Alltags.
Mit dabei sind alte Bekannte: Alyson Hannigan (American Pie, Buffy) und Neil Patrick Harris, der manchen vielleicht noch aus Doogie Houser, MD in Erinnerung geblieben ist, anderen aus der Horror-SciFi Starship Troopers. So ausgelegt klingen das tatsächlich große Hits wie „Friends“ an, und natürlich unterliegt dabei diese Serie einem Update in Bissig- wie Schamlosigkeit – wir befinden uns immerhin im Jahr 2008.
Die Plots sind angenehm unaufgeregt und vielleicht eine Spur zu vorhersehbar ausgelegt. Im weiten Feld der Sitcoms aber liegt „How I met your mother“ zwischen debilem Collegehumor und biederem family entertainment in der goldenen Mitte, die das Reinschauen empfehlenswert macht.