Publikumsliebling Cesaro
   
 

Das WWE-Universum
   
 

3MB rocken Oberhausen
   
 

Sheamus feiert den Sieg
   
Rund um die König-Pilsener-Arena tummeln sich bereits am Nachmittag zahlreiche Wrestling-Fans und man kann jetzt schon davon ausgehen, dass die WWE-Veranstaltung am Abend außerordentlich gut besucht sein wird. Das wieder erstarkte Zuschauerinteresse – die Shows in den letzten Jahren waren teilweise äußerst mau besucht – verdankt die WWE anscheinend der Tatsache, dass die beiden Sendungen RAW und SMACKDOWN seit kurzem endlich wieder im Free-TV zu sehen sind und außerdem wesentlich mehr dafür geworben wurde. Dass die WWE mit Cesaro aktuell einen deutschsprachigen Superstar in ihrem Kader hat (Cesaro ist Schweizer und wrestlete lange Zeit in Oberhausen), macht sich wohl ebenfalls bezahlt.

Pünktlich um 19 Uhr – nach dem obligatorischen „Don´t Try This At Home“-Verbraucherhinweis – startet die Show mit einem Match um den WWE Tag Team Title: die aktuellen Titelträger, die Usos treten gegen die Wyatt Family, vertreten durch Erick Rowan und Luke Harper, an. Die Ränge sind gefüllt, die Stimmung ist von Beginn an super und beide Teams zeigen diverse eindrucksvolle Aktionen, darunter einige Highflying-Manöver der samoanischen Brüder Jimmy und Jey Uso, welche das Match schließlich für sich entscheiden können. Es geht weiter mit einem Singles Match zwischen Damien Sandow und NXT´ler Sami Zayn, der im Rahmen der aktuellen Tour erstmals einem größeren Publikum präsentiert wird. Entsprechend verhalten reagiert das Publikum anfangs auf den Rookie, der allerdings nicht allzu lange braucht, um die Fans mit seinem technisch anspruchsvollen Stil für sich zu begeistern. Leider missglücken die meisten seiner Aktionen, Sandow dominiert das Match und findet zwischendurch immer wieder ein wenig Zeit, um sich mit dem Publikum anzulegen. Einen dieser Momente kann der angeschlagene Sami Zayn für sich nutzen, befördert Sandow auf die Matte und gewinnt das Match. Insgesamt eine gute Partie, wobei speziell Zayn doch ein wenig hinter den Erwartungen zurück blieb und auch das Finish etwas unspektakulär war.

Als nächstes sind die Damen der WWE an der Reihe: Die Bella Twins bestreiten ein Tag Team Match gegen Alicia Fox und Aksana. Das Match bietet – von einem Launching Dropkick vom Ringpfosten (und den sehr ansehnlichen Körpern der Ladies) abgesehen – kaum Sehenswertes, eignet sich dafür aber bestens zum Verschnaufen. Denn was folgt ist ein absolut brillantes Match zwischen Cesaro und dem „keltischen Krieger“ Sheamus – die beiden zeigen ohne Ende spektakuläre Aktionen und die Spannung steigt von jedem Nearfall zum nächsten. Ein solch großartiges Match gibt es bei Houseshows bloß selten zu erleben und selbst bei einer Großveranstaltung wäre diese Auseinandersetzung ein klarer Kandidat für das „Match Of The Night“ gewesen! Völlig zu Recht skandiert das Publikum: „This Is Awesome!“. Sheamus geht zwar als Gewinner aus dem Match hervor, kann sich darüber aber nicht besonders lange freuen, denn der missgünstige Cesaro hämmert ihn mit seinem Neutralizer heftig auf den Ringboden. Anschließend bedankt sich der Schweizer beim Oberhausener Publikum für die jahrelange Unterstützung und verlässt unter lautem Beifall die Arena.

Nach der Halbzeitpause betreten R-Truth und Xavier Woods den Ring, um sich den Rockstars der WWE, 3MB (Drew McIntyre, Jinder Mahal und – lediglich als Begleiter dabei – Heath Slater) zu stellen. Das Match ist einigermaßen unterhaltsam, hat aber mit dem Problem zu kämpfen, dass das vorherige dermaßen überragend war. Sieger sind R-Truth und Xavier Woods. Anschließend zeigt die Stimmungskurve wieder mehr nach oben, denn Publikumsliebling Dolph Ziggler tritt gegen den Mexikaner Alberto Del Rio an. Die beiden zeigen ein solides Match, welches primär davon lebt, dass sich Del Rio während des Kampfes eine verbale Auseinandersetzung mit einem Fan liefert, der ihn mit „Mexico Sucks“-Rufen und ausgestreckten Mittelfingern provoziert. Del Rio kontert mit einem lauten „Puto“ in Richtung des Ziggler-Anhängers. Der darf sich allerdings freuen, denn Ziggler setzt den aufgebrachten Mexikaner mit dem Zig Zag Schachmatt.

Jetzt ist Zeit für das Mainevent zwischen Bray Wyatt und John Cena. Die beiden sind in den letzten Monaten mehrmals gegeneinander angetreten, u.a. bei WrestleMania XXX, und es macht Spaß, diese Fehde zu verfolgen. Zuerst betritt Bray Wyatt, der personifizierte White Trash, den Ring. Als John Cenas Theme ertönt, steht die Halle Kopf. Man mag von Cena halten, was man will, aber der Mann ist ein absoluter Stimmungsgarant - Während die eine Hälfte ihren Held mit lauten „Let´s Go, Cena!“-Sprechchören begrüßt, schmettert ihm der andere Teil des Publikums die obligatorischen „Cena Sucks!“-Schmährufe entgegen. Niemand polarisiert so sehr wie der C-Nation-Anführer! Das Match ist dann ein würdiges Mainevent und kann ohne Weiteres mit den vorangegangen Aufeinandertreffen der beiden mithalten. Als der Ringrichter k.o. geht, eilen Wyatt seine beiden Familienmitglieder Rowan und Harper zur Hilfe, doch selbst das kann einen Supermann wie John Cena nicht vom Sieg abhalten. Während die Wyatt Family sich davonstiehlt, lässt sich der Champ noch minutenlang vom begeisterten WWE-Universum feiern, dann ist für dieses Mal Schluss - Insgesamt war diese Houseshow eine der besten der letzten Jahre auf deutschem Boden und jeder WWE-Fan kann sehr zufrieden den Nachhauseweg antreten. Weiter so, WWE! That was awesome!!!

Mehr WWE gibt donnerstags auf TELE 5 (RAW um 22.15 Uhr) und samstags auf Prosieben MAXX (SMACKDOWN um ca. 23 Uhr).

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