E 10 bekommt in Deutschland einfach keine Chance – auch nicht bei DSDS. Anna-Carina Woitschack, von Juror Dieter Bohlen tituliert als das „musikalische E10-Bio-Benzin“, sang in der dritten Mottoshow dessen Titel „Für dich“. Vom Publikum gab es dafür die „rote Karte“: Die Kandidatin schied aus. Besser machte es Marco. Für Sarah geht das Comeback weiter. Zufriedenheit auch bei Pietro, denn für ihn gab es die zweite Hälfte des 200-Euro-Scheins.

Ein Fernsehstudio voller Plakate mit „Marco-Schriftzügen“: ein Traum für Moderator Marco Schreyl. Nur leider gelten die Plakate nicht ihm, sondern Kandidat Marco Angelini. Dieser schenkte seinem Namensvetter dafür ein spezielles Accessoire: Die Lederbadehose von den Malediven, die der Moderator noch während der Sendung ausprobierte. Kandidat Marco hingegen hat im Moment keine Zeit zum Schwimmen. Nicht nur, dass er sich auf seine samstäglichen Auftritte vorbereiten muss, der „Zickenkrieg“ zwischen Anna-Carina und Nina forderte auch sein medizinisches Fachwissen. „Wenn sie umfallen, ich bin da.“, betonte der Österreicher im Einspieler. Da nach dem unfreiwilligen Abschied von Nina am Samstag auch Anna-Carina ihre Koffer packen musste, weil sie zu wenige Anrufe bekam, hat Marco aber vielleicht in Zukunft mehr Zeit für sich – und für seine Fanpost, von der es – wie der Einspieler zeigte – eine ganze Menge gibt.

Die kleine Angel kommt mit Weichspüler weiter

Nach dem krachledernen Auftritt in Mottoshow 2 präsentierte Marco zum Thema „Frühlingsgefühle“ in der dritten Mottoshow den Titel „Shame“ von Robbie Williams und Gary Barlow. Mit knallroter Hose und auf einem Podest stehend lieferte er stimmlich wieder einmal eine überzeugende Leistung ab, auch wenn die Nummer doch ein ziemlicher Weichspüler ist und nicht viel Raum für ausladende Performances bietet. Juror Patrick Nuo zeigte sich zwar zufrieden mit Marcos Leistung, aber betonte zugleich: „In dir steckt noch viel, viel mehr drin.“ Vor allem an seiner englischen Aussprache solle der Kandidat noch feilen, so Nuo. Geteilter Meinung war auch Fernanda Brandao. Leistung habe Marco wieder abliefert, so erklärte sie, aber aus ihrer Sicht fehlen ihm Ecken und Kanten: „Mit der Persönlichkeit könnte es schwer werden.“ Damit produzierte sie einen verbalen Aufguss der Kritik von Dieter Bohlen aus der letzten Mottoshow. Der hingegen zeigte sich dieses Mal vollauf zufrieden. Mit Blick auf den Auftritt sprach er von einem „Volltreffer“: „Du bist wie eine Bank, du lieferst jedes Mal ab.“ Sein Image bestätigte Marco in der Entscheidungsshow. Sicher erreichte er die nächste Runde, obwohl Fernanda ihn auf ihrer Liste der gefährdeten Kandidaten genannt hatte. Nur eine Frage blieb noch offen: Was heißt eigentlich Angelini? Aus seinen Denkschemata heraus assoziierte Juror Bohlen „kleine Angel“, Marco klärte jedoch auf: Angelini bedeutet „kleiner Engel“.

Nicht nur ein kleiner, sondern ein vergleichsweise großer Engel ist Kandidat Sarah Engels. Nach dem Ausscheiden Ninas durfte sie Nachrücken und nutzte ihre zweite Chance. Zwar nutzte die Kandidatin aus Köln direkt den Einspieler zu einer Kampfansage: „Ich bin ja die Ehrgeizige, für die man mich kennt.“ Insgesamt aber präsentierte sie sich mit Whitney Houstons „I wanna dance with somebody“ deutlich gelöster als zuvor. Einstimmig lobte die Jury eine gesanglich „topfitte“ Leistung und appellierte an die Zuschauer, für Sarah anzurufen. Einer Aufforderung, der dieses Mal genügend Menschen nachkamen.

Pietro liebt Sarah

Wichtig für den Sender, denn so besteht zumindest die theoretische Chance, dass es doch noch zu einer Beziehung zwischen Sarah und Pietro kommt. Immerhin dementieren die Beiden ihre Zuneigung nur noch halbherzig. Zusätzlich formulierte Pietro in der Sendung eine Liebeserklärung: „Sarah, ich liebe dich!“ Nur ging die an seine kleine Schwester gleichen Namens. Dass Pietro am Samstag überhaupt auf der Bühne stand, grenzt an ein Wunder. So sagte er in seinem Einspieler: „Erst brech’ ich mir das Bein, dann versucht man mich zu vergiften.“ Was war passiert? Die anderen Kandidaten hatten versucht ihren Invaliden mit Ratatouille zu bekochen. Es blieb beim Versuch. Gut für Pietro, denn so konnte er sich nach seinem Auftritt in der dritten Mottoshow die zweite Hälfte seiner 200 Euro aus Mottoshow 2 abholen. Zwar sei die Textkenntnis wieder nicht bei 100 Prozent gewesen, so Juror Bohlen. Aber wenn jemand „so geil auf Titanentaler“ sei, dann würde er nicht knausern.

Knauserig zeigte sich hingegen das Publikum und sparte an Anrufen für Anna-Carina. Dabei hatte der Musikproduzent nach ihrem Auftritt von einem „exzellenten Vortrag“ gesprochen, nicht nur, weil der Titel, den die Kandidatin gesungen hatte, aus seiner Feder stammt. Auch Patrick Nuo attestierte Anna-Carina, sie habe den „Blümchentest bestanden“. Fernanda fand, die Sängerin sei „wieder aufgeblüht“. Auf die stimmliche Leistung kommt es aber in dieser Staffel aber (so gut wie) nicht an, das haben die vergangenen Wochen gezeigt. In den Auseinandersetzungen erst mit Sarah, dann mit Nina und dem Rest der Kandidaten hat Anna-Carina einfach zu viele Sympathien verspielt. „Man weiß, das ist was Gutes, aber keiner liebt es.“, übertrug Juror Bohlen die Stimmungslage der Nation zum Thema „E10“ auf die Kandidatin. So war das Ende ihrer DSDS-Karriere nur folgerichtig. Damit haben die „Zickenkriege“ letztlich ein überraschendes Ergebnis genommen. Eigentlich sah Anna-Carina schon wie die sichere Siegerin aus, die erst Sarah, dann Nina aus dem Weg räumen konnte. Aber gerade aufgrund Ninas Ausscheidens triumphiert schließlich Sarah. Mehr Ironie geht nicht.

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