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Deutsche Metalfans haben wahrlich Grund zur Freude, denn die in Amerika längst zum Kult gewordene Satire auf eine weltbeherrschende Heavy Metal Band wird endlich auch bei uns ausgestrahlt – professionell synchronisiert versteht sich. Die Jungs von Dethklok, einer fünf Mann Kapelle, sind wahrlich nicht die umgänglichsten Zeitgenossen. Bestehend aus Nathan Explosion, dem Sänger (eine Mischung aus Pete Steele und George „Corpsegrinder“ Fisher), William Murderface, dem nihilistischen Bassisten, Skwisgaar Skwigelf, dem schnellsten lebenden Gitarristen aus Schweden, Toki Wartooth, dem zweitschnellsten Gitarristen aus Norwegen und Pickles, dem berühmtesten Schlagzeuger der Welt, legt die Band die Messlatte an Brutalität verdammt hoch. Eine Spur von Tod und Verwüstung folgt ihnen auf Schritt und Tritt. Qualvoll dahinscheidende Fans gehören genauso zum Tour Alltag, wie die Beschwörung alter Dämonen oder Packte mit dem Teufel. Natürlich ist dies alles überzogen – Satire eben. So haben die Musiker nicht nur mit dem Sensemann zu kämpfen, sondern sehen sich auch mit weitaus weltlicheren Problemen wie Fettleibigkeit, Selbstzweifel und kreativen Durchhängern konfrontiert. Authentisch wirkt die wundervoll animierte Serie trotzdem, denn das Produzentenduo Tommy Blancha (u.a. Ali G. Show) und Brendon Small haben als Metal Fans genau auf die Details geachtet. So stimmen beispielsweise die Fingerstellungen der Gitarristen, während sie einen Song abrocken, auf den Punkt genau. Detailverliebte Metaler werden es ihnen hoch anrechnen. Ein weiterer Pluspunkt von Metalocalypse ist natürlich die Musik. Wer sich über Metal lustig macht, sollte ihn trotzdem beherrschen. Und das tut die fiktive Band auch, denn hinter den Zeichentrickfilmfiguren stehen hochkarätige Musiker wie der Drummer Gene Hoglan (Dark Angel, Stapping Young Lad, Fear Factory), der Gitarrist Mike Keneally (Frank Zappa, Screamin’ Jay Hawkins) und der Bassist Bryan Beller(Steve Vai, Dweezil Zappa). Das Erstaunliche: Die Band spielt in der USA zahlreiche Konzerte und hat bereits zwei Alben auf den Markt geworfen ( The Dethalbum 2007 und Dethalbum II 2009), von denen es das Letztere bis auf Platz 15 der US-Billboard-Charts schaffte. Kein Wunder also, dass sich die Serie im Land der Stars & Stripes zum absolutem Klassiker entwickelte. Nun soll sie voll synchronisiert auch in Deutschland im Comedy-Block 'adult swim' des TV-Senders TNT Serie ausgestrahlt werden, unter anderem, unter anderem über die Anbieter Unitymedia, Sky und Telekom. Ähnlich wie im Original, bei dem große Stars wie James Hetfield und Kirk Hammett ihre Stimmen für kleine Gastauftritte zur Verfügung stellten, haben sich auch die deutschen Metal Größen dazu bereit erklärt. Doro Pesch, die wohl weltweit berühmteste Metal Sängerin, Schmier von Destrucition, Mille Petrozza von Kreator und Alf Ator von den mittlerweile aufgelösten Knorkator tobten sich diesmal auf eine etwas andere Art an den Mikrofonen aus. Natürlich fanden sich alle auch bei der Erstaufführung im Kölner Cinedom ein, bei dem im Rahmen des Festivals „Großes Fernsehen“ die ersten sechs Folgen von Metalocalypse auf einer riesigen Kinoleinwand bestaunt werden konnten. Die Musiker gaben sich gewohnt bodenständig und verteilten vor der Premiere fleißig Autogramme, posten für Fotos und plauderten mit ihren Fans. Fans der Serie sind die „Großen“ übrigens auch. So lobt Doro das Ganze mit folgenden Worten: „Die Serie hat so viel Witz, so viel dunklen Humor. Und auch wenn in der Serie vieles überspitzt dargestellt wird, so erinnert mich einiges an die Realität. Natürlich ist Metalocalypse etwas überzogen, es ist ja eine Satire, aber die Serie ist durchaus realistisch und wurde außerdem so witzig und auch clever gemacht.“ Da freut sich das Metal Herz und es bleibt zu hoffen, dass die Serie auch bei uns den gleichen Zuspruch finden wird, wie sie es bereits verdienterweise in Amerika getan hat. Auf die Frage, ob Metal-Fans über sich lachen können, antwortet Alf Ator übrigens am treffendsten: „Die wenigsten harten Musiker können nicht über sich lachen. Ich glaube, die wenigen, die nicht über sich lachen können, haben auch alle wirklich einen Schaden.“ Na dann – Time to get brüüütal!
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