|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
![]() |
![]() ![]() ![]() ![]()
Ein internationaler Bestseller liefert die Story, berühmte Kinostars spielen die Hauptrollen. Da kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen! Ist es aber in diesem Fall doch. Regisseur Stuard Hazeldine ("Exam") macht den Roman "Die Hütte Ein Wochenende mit Gott" von William Paul Young zu einem langatmigen Film. Dabei verhandelt er eine spannende Frage: Wie kann Gott es zulassen, dass den Menschen Böses widerfährt? Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott Um das gleich vorweg zu sagen: "Die Hütte" ist ein religiöser Film für Menschen, die sich ernsthaft mit Fragen der christlichen Lehre auseinandersetzen wollen. Bibelfestigkeit ist hier von Vorteil. Sitzfleisch auch. Im Grunde ist nichts daran verwerflich, dass Regisseur Hazeldine sich für seine Geschichte Zeit nimmt genau genommen 133 Minuten. Die Story ist harter Tobak: Die kleine Tochter von Mackenzie Allen Philips (Sam Worthington, "Avatar") wird entführt und ermordet. Vier Jahre später erhält Mackenzie einen Brief. Er soll an den Ort der Gewalttat zurückkehren. Dort begegnet er Gott (Octavia Spencer, "Hidden Figures"), Jesus und dem Heiligen Geist. Das ist wortwörtlich zu nehmen. Mackenzie beginnt, mit den Dreien über das Geschehene zu diskutieren. Er hat Fragen: Wie kann Gott solches Grauen zulassen? Wie soll er dem Täter verzeihen? Verleih: Concorde Filmverleih Genre: Drama Darsteller: Sam Worthington, Octavia Spencer, Tim McGraw, Avraham Aviv Alush, Sumire Matsubara Regie: Stuart Hazeldine Filmlaufzeit: 133 Min. Eine Figur ist perfekt besetzt die anderen nicht Octavia Spencer spielt großartig. Ihre Interpretation von Gott als Frau, die gerne Kekse backt und Eistee auf der Terrasse trinkt, hat eine Kraft, Güte und Weisheit, der auch der Zuschauer sich kaum entziehen kann. Sie ist die perfekte Besetzung für diese Rolle. Doch leider sind die starken Momente, in denen sich Mackenzie mit Gott im Zwiegespräch über seine Trauer und die Frage nach Gut und Böse befindet, rar gesät. Viel mehr Raum nehmen Gespräche mit Jesus (Avraham Aviv Alush) und dem Heiligen Geist (Sumire Matsubara) ein. Und die sind schon weit weniger charismatisch porträtiert, sondern bleiben ziemlich blass. Und auch Mackenzie wird von Sam Worthington eher langweilig und eindimensional gespielt. Er kommt mit so wenig Mimik aus, dass der Zuschauer ihm die Trauer seiner Figur gar nicht erst abkauft. Für den Film ist das der Genickbruch. Denn ein Kammerspiel wie dieses lebt nicht davon, dass etwas passiert, sondern davon, wie die Figuren miteinander interagieren. Weise Sprüche für schwierige Lebenslagen Man könnte auch sagen: Mehr Octavia Spencer hätte dem Film gut getan. Doch auch die eigentlich starke, emotionsgeladene Geschichte erzählt Regisseur Hazeldine viel zu holprig. Der Film springt von einer wenig verständlichen Anfangsszene, welche die Familie mit zwei Kindern in ihrem Haus zeigt, zu einer anderen Szene, in der Mackenzie mit seinen damals noch drei Kindern zum Campen fährt. Was das alles soll und welche Tragödie hier eigentlich erzählt wird, wird dem Zuschauer erst nach einiger Zeit klar. Doch bis dahin haben Mackenzie und seine kleine Tochter Missy (Amélie Eve) sich bereits zahlreiche bedeutungsschwangere Sätze zugeflüstert. Als hätte mans geahnt! Überhaupt funktioniert "Die Hütte" wie ein buntes Buch mit weisen Sprüchen für schwierige Lebenslagen. Sie ist als Gleichnis gedacht. Das muss man mögen. Wer das tut und sich außerdem mit religiösen Fragestellungen auseinandersetzen möchte, der wird dem Film auch seine zahlreichen Schwächen verzeihen. Denn die Geschichte über den trauernden Vater wird zwar nicht klug erzählt, aber sie beinhaltet im Kern eine kluge Botschaft.
|