Sieben Jahre nach dem letzten Album und nach Auflösungsgerüchten ist Garbage mit ausgefeilten und überraschend heterogenen Songs zurück. Ihre neue CD klingt dabei vertraut dynamisch und gewohnt lässig-lasziv. Der rauchige Gesang der Schottin Shirley Manson dominiert betörend und verlockend düster weite Passagen des Albums. Die Frontsängerin singt rotzig-verführerisch und haucht mit wuchtiger Stimme dem einen oder anderen eher beliebigen oder seelenlosen Text Leben ein. Sie säuselt bei "I hate love" oder "Sugar", um beim Einsetzen dichter Arrangements, stampfender Beats und hallender Effekte auf verruchte Weise lauter und härter loszulegen: "I won't be your dirty little secret" und "Make it hard I want something to happen"; bei solcherart wüsten Ausrufen akzentuiert Manson ihren gesanglichen Ausdruck leidenschaftlich oder unterkühlt und wird oftmals durch Hall-Effekte verstärkt oder verzerrt untersungen.

Das Album bietet Synthiebombast, hämmernde Dance-Rhythmen, verstörende Sounds und vielversprechende, eingängige Refrains. Nach Querelen mit ihrer Plattenfirma ließen Sängerin Manson, Schlagzeuger Butch Vig, Gitarrist Steve Marker und Keyboarder Duke Erikson die neue Platte auf ihrem bandeigenen Label Stunvolume erscheinen. Wahrscheinlich hat sich der fehlende Druck von Außen positiv auf die Musik des Quartetts ausgewirkt. Das Zusammenspiel klingt harmonischer und stagniert weniger als der kompositorisch eher mittelmäßige und sperrige Vorgänger "Bleed like me" von 2005. Besonders die melancholische Ballade "Beloved Freak" besticht durch den hypnotisch-verträumten Gesang Mansons. Es finden sich auf dem Album jedoch auch seichtere Balladen, wie etwa der Titeltrack. Andere Stücke, wie etwa das stimmungsvoll-rockige "Control“ zeugen als starke Momente der CD mit elegisch übereinander gelegten Grunge Gitarrenriffs von der kraftvollen Spielfreude des Quartetts.

Am Samstag, den 23.06. sind Garbage ab 1 Uhr auf der roten Bühne des Hurricane Festivals in Eichenring, Scheeßel zu sehen.

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