Nach dem nur als Flop zu bezeichnenden Windows Vista geht die Redmonder Softwareschmiede mit Windows 7 einen Schritt in die richtige Richtung. Und davon können nun besonders Studenten profitieren. Für 35 Euro bekommen sie das neue Betriebssystem als Upgrade in den Ausführungen Professional oder Home Premium.

Es muss also ein Windows XP oder Vista vorhanden sein, um Windows 7 zu installieren. Leider gibt es für diesen Preis nur einen Download und keine feste Kopie in Form einer DVD. Die kostet 13 Euro extra. Trotz Versand ist beides aber ca. sieben Euro billiger als im Uni Shop des HRZ Bonns.

Installation
Auf einem Vista oder XP System gestaltet sich das Aufspielen im Normalfall einfach. Zwar können nur Vista Nutzer die Upgrade Option verwenden, während die noch immer große Masse an XP Besitzern eine Neuinstallation durchführen müssen. Generell empfiehlt es sich aber immer eine vollständige Installation durchzuführen.

Probleme
Wer die Chance nutzen möchte und von 32-Bit auf 64-Bit umsteigen möchte, wird von Microsoft alleine gelassen. Eine einfache Installation oder Upgrade via Doppelklick ist nicht möglich. Es empfiehlt sich, die mitbestellte CD zu nutzen oder Alternativ die heruntergeladenen Dateien zu einer Boot-CD zu verwandeln. Dieser „Workaround“ ist nicht ganz einfach und erfordert Übung, von daher lohnen sich die 13 Euro für die Original-CD. Generell ist Umstieg aber möglich. Auf jeden Fall muss zuvor zumindest ein Windows XP installiert sein.

Lohnt sich der Umstieg?
Der Sicherheitsaspekt: Windows XP (NT 5.1) hat inzwischen 8 Jahre auf dem BuckelZwar läuft der Support für Windows XP noch einige Jahre, allerdings führt Windows 7 längst überfällige Neuerungen ein. Windows 7 erscheint in vielen Dingen „runder“ als das nervige Windows Vista. Die Sicherheitsabfragen wurden für den unerfahren Nutzer auf ein erträgliches Maß reduziert und sind anpassbar. Man hat nicht mehr das Gefühl, ständig für unzurechnungsfähig gehalten zu werden („Möchten sie wirklich den Ordner erstellen / Das Programm ausführen?“).

Die Nutzung
Die Oberflächenführung gefällt und macht Spaß, auch wenn im Vergleich zum OS X vieles noch vereinfacht werden könnte. Zwar erscheint die Firewall in einigen Bereichen rückständig, generell wird der Nutzer durch Neuerungen etwa bei der Dateiverbindungsfreigabe entlastet. Auch die neue Suchfunktion ist nicht zu verachten.

Die VPN Problematik
Der Cisco Client, an nahezu jeder Universität trotz seiner Langsamkeit und Benutzerunfreundlichkeit Standard, bietet keine 64-Bit Version seines Programms an. Allerdings sind bereits Hersteller wie Shrew in die Bresche gesprungen und bieten eine 32- wie 64-Bit Alternative an, die auch vom HRZ Bonn unterstützt werden. Wer einen schnellen VPN Client sucht, ist hier an der richtigen Stelle.

Fazit:
Definitiv geht Microsoft mit Windows 7 einen Schritt in die richtige Richtung. Wer ein Laptop mit genügend Ressourcen hat (Pi – mal Daumen nicht älter als zwei Jahre), sollte sich den Kauf überlegen. Microsoft bietet auch ein Programm an, dass die Anforderungen überprüft. Zwar ist Windows 7 „ressourcenschonender“ als Windows Vista. Einem fünf Jahre alten PC mit 1024 MB Arbeitsspeicher wird es dennoch besser gehen, bei XP zu bleiben.

Aber: Wer bisher mit seinem PC zufrieden war und keinen (zeitnahen) Grund für einen Umstieg sieht, der sollte sich den Umstieg überlegen. Windows 7 macht nicht alles richtig, vieles aber besser als beide Vorgänger. Und: „Never change a running system“. Windows 8 hat sicherlich auch eine Studentenversion in Petto. Die Aktion geht noch bis zum 28. Februar.

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