Natürlich sind davon ein Teil Bildungsinländer, die in Deutschland auch schon zur Schule gegangen sind und, aber ein Großteil (rund 178 000) kamen extra nach Good Old Germany, um ihren Bildungshorizont zu erweitern. Speziell für diese Studierenden ist das Alumniportal Deutschland ein kostenloses Webportal, das von fünf Organisationen der internationalen Zusammenarbeit getragen und von der Bundesregierung finanziert wird.

Neu ist die Seite nicht. Sie wurde im September 2008 von der Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul in einer Test-Version eröffnet. Seit ein paar Tagen ist die Test-Phase aber vorbei, und das Portal hat ein neues Design. Und mit der neuen Benutzeroberfläche gibt es auch weitere und veränderte Funktionen. „Es gibt nicht nur eine neue Startseite, sondern auch eine neue Rubrik ‚Thema des Monats’, eine erweiterte Stellen- und Bewerberbörse, einen Veranstaltungskalender, Weiterbildungsangebote, interessante Alumni-News und ein umfangreiches Angebot rund um die deutsche Sprache“, so heißt es vom DAAD.

Bisher haben sich erst 4 300 Deutschland-Alumnis registriert, um Teil der Community zu sein. Kommunizieren können sie beispielsweise in fast 130 Gruppen, in denen über alle möglichen Themen diskutiert wird, und über 40 Blogs. Im Veranstaltungskalender stehen hauptsächlich Alumni-Treffen, aber auch Seminare und Konferenzen in allen Teilen der Welt. Die sind meistens von den fünf Organisationen, die das Portal tragen. Neben dem DAAD sind das InWEnt (Internationale Weiterbildung und Entwicklung), das Goethe-Institut, das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, sowie AGEF (Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte im Bereich der Migration und der Entwicklungszusammenarbeit). Ein bisschen Werbung für die eigene Organisation ist also dabei.

Dennoch, auch für deutsche Studierende lohnt sich ein Blick in den Veranstaltungskalender. Seminare für Journalisten in Indonesien, Agrar-Kongresse oder auch Symposien für Afro-deutsche Geschichte in Ghana. Alle Termine der oben genannten Organisationen und weitere sind gebündelt und sehr übersichtlich abrufbar. Wer also international arbeitet und denkt, findet hier die wichtigsten Veranstaltungen zu seinem Fachgebiet.

Die Organisatoren sehen ihr Angebot auch als Füllung einer Marktlücke: “Für Menschen, die ihren Aufenthalt selbst finanziert haben, gab es bislang kaum Angebote, obwohl das Potenzial der Deutschland-Alumni enorm ist: Sie haben in Deutschland studiert und kennen die deutsche Kultur. Viele besitzen gute Kenntnisse der deutschen Sprache. Sie sind hochqualifiziert und nicht wenige befinden sich in ihren Heimatländern bereits in Schlüsselpositionen von Wirtschaft, Verwaltung oder Zivilgesellschaft“ begründet der DAAD das Portal.

Deshalb steht, trotz zahlreicher „normaler“ Community-Funktionen, die auch bei facebook und Co. eine Rolle spielen, die Karriere im Vordergrund. Es gibt zahlreiche Job- und Praktikumsangebote. Das Portal richtet sich deswegen nicht nur an Alumnis, sondern auch an Unternehmen, Hochschulen und Organisationen der internationalen Zusammenarbeit. Die können sich ebenfalls registrieren und dann per Angebot deutschlanderfahrene Kandidaten suchen.
Als Alumna oder Alumnus gibt es zwei Möglichkeiten der Registrierung: Basic und Premium. Interessanterweise sind beide Arten kostenlos. Bei „Basic“ ist lediglich die Nutzung der Community drin, als „Premium“ kann man auch ein Bewerberprofil erstellen und auf Jobsuche gehen. Die Jobangebote sind aber auch zum größten Teil einzusehen, wenn man überhaupt nicht registriert ist. Das gilt ebenso für die Veranstaltungen.

Ein netter Service für die ehemaligen Deutschland-Studierenden ist die Rubrik „Deutsche Sprache“. Dort kann jeder sein aktuelles Sprachniveau einschätzen und online Deutsch-Übungen machen. Außerdem gibt es regelmäßig neue Texte in verschiedenen Sprachniveaus, mit denen, so wirbt jedenfalls der DAAD „Sie Ihr Leseverständnis und Ihren Wortschatz erweitern können - und sie können bald auch gemeinsam mit anderen über Redewendungen und Fachbegriffe diskutieren“.

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