Zum Ende jedes Semester bietet sich immer das gleiche Bild an deutschen Universitäten: Studenten der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften strömen in die Bibliotheken, um sich für das jeweilige Thema des Semesters mit Literatur für ihre Hausarbeiten einzudecken. Ob nun Hannah Arendt, der Krieg auf dem Balkan, die Wirtschaftsordnung der USA, die englische Literatur im Mittelalter, die Farbe Blau im alten Rom oder die Regierungszeit der Merowinger, dem studentischen Themen-Erfindungsgeist sind keine Grenzen gesetzt.
Dem Bestand der Bibliotheken hingegen in der Regel schon. Da hakt es dann schnell schon bei Hannah Arendts „Vita Activa“, ganz zu schweigen von den weitaus ungewöhnlicheren Themen. Der moderne Student von heute ärgert sich kurz über das unnütze Zahlen von Studiengebühren, wenn man dann nicht einmal ausreichend Literatur zum Thema der Ausübung des Wassersports in der Antike findet, und macht sich dann auf die Suche im Internet, wo man in der Regel sehr schnell fündig wird. Meist trifft man dort auf die Seite Hausarbeiten.de, wo man ein thematisch ideal passendes Werk eines anderen Studenten in allen Preisklassen, in der Regel aber für 6 bis 12 Euro, herunterladen kann. Oder man wird bei Amazon.de fündig, wo immer mehr neben den in bunte Umschläge gebundenen Fachbüchern, die grau-weißen Umschläge der gebunden und publizierten Hausarbeiten, Master- und Magister- oder Diplomarbeiten und Dissertationen zum Kauf angeboten werden. Aber wo kommen diese thematisch unerschöpflichen Werke der Kommilitonen aller Fachrichtungen auf einmal her?
Die Antwort findet sich, so wie auch die Werke, im Internet. Der GRIN-Verlag, der sich der Publikation akademischer Texte verschrieben hat und nach eigenen Angaben bereits über 60.000 Bücher und doppelt so viele Ebooks veröffentlichte, bietet Studenten, Absolventen und Doktoranden die Möglichkeit, Arbeiten, die ansonsten im Regal verstauben würden, zu publizieren und dabei an den ohnehin erbrachten Studienleistungen auch noch ein wenig Geld zu verdienen. Dazu bietet der Verlag eine einfach zu nutzende Homepage, bei der man sich lediglich anmelden muss, um dann seine Texte hochzuladen und allgemein zugänglich und bestellbar zu machen. Für die Internet-erprobte Generation heutiger Studenten also ein sehr geringer Aufwand. Hat man sein Werk hochgeladen, kann man sich entscheiden, ob man ein einmal Honorar von 10 Euro erhalten möchte, wenn der Text publiziert wird, oder ob man es vorzieht prozentual an den Verkäufen beteiligt zu werden, was dann mit 10 bis 40% des Preises je nach Vertriebsweg des gekauften Werkes zu Buche schlägt. Theoretisch also die ideale Einnahmequelle für Studis. Man vermarktet Texte, die man ohnehin geschrieben hat und - je nach Studienfach - können das einige sein.
Trotz dieser interessanten Möglichkeit Geld zu verdienen, sollte man sich hierbei Gedanken machen, ob das doch recht verlockende Einmal-Honorar der bessere Weg ist, denn hierbei erlaubt man dem Verlag die Publikation in Buch- und Ebook-Form. Gleichzeitig tritt man dabei einen Vertrag an, der nicht ordentlich kündbar ist. Man hat also keine Chance, die einmal abgetretenen Rechte der Publikation zu wiederrufen, sobald diese einmal begonnen wurde. Allerdings muss man sagen, dass diese Regelung lediglich bei der Option der Einmalzahlung zu finden ist. Damit verkauft man also praktisch seine Arbeit an den Vertrag. Wer diese unwiderrufliche Abtretung der Rechte verhindern möchte, sollte sich für die Möglichkeit entscheiden, sich am Verkaufspreis beteiligen zu lassen. Hierbei mag man zunächst weniger Geld erhalten, hat aber bei einer reinen Ebook-Publikation die Möglichkeit innerhalb eines Jahres zu kündigen, bei einer Ebook- und gedruckten Publikation gilt der Vertrag in der Regel zehn Jahre. Kündigen kann man den letzteren Vertrag bis zu drei Monaten vor dem festgelegten Ende, ansonsten verlängert er sich automatisch um weitere fünf Jahre.
Bevor man seine Bachelor-, Master-, Diplom-, Magister- oder einfache Hausarbeit also auf diesem Wege der Allgemeinheit zu Gute kommen lässt und aus der erbrachten Arbeit den wohlverdienten Profit schlägt, sollt man sich darüber im Klaren sein, dass eine solche Entscheidung kaum oder gar nicht zurückzunehmen ist. Wenn die Arbeit also für die eigenen weiteren akademischen Bemühungen von Belang ist, lohnt es sich möglicherweise auf das kleine Zusatzeinkommen zu verzichten.
Abgesehen von diesen, sicherlich sehr wichtigen Überlegungen, stellt die Möglichkeit, Arbeiten über den GRIN-Verlag zu publizieren eine interessante Option dar. Nicht nur dass der Verlag mittlerweile mit Amazon, Bücher.de, SpiegelOnline und anderen Partnern zusammen arbeitet, die verlagseigenen Webpages, wie Hausarbeiten.de, sind mittlerweile wohl fast jedem Studenten bekannt und können sicherlich eine Plattform sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Dafür muss die Arbeit aber zunächst einmal besser sein als eine Note 3 und generell den Qualitätsansprüchen des Verlags genügen. Wer weitere Informationen zu den Möglichkeiten finden möchte, oder aber sich genau ansehen will, was mit einer veröffentlichten Arbeit geschieht, sollte sich auf der Homepage des Verlags ausführlich
informieren. Dann steht der Publikation der letzten Hausarbeit über „Die Ethik des Fliegenfischens in Norwegen“ auch nichts mehr im Wege.