campus-web Bewertung: 4 / 5 Sternen
   
Alles beginnt mit einem leeren Weizenfeld und nichts deutet auf eine Zivilisation hin. Doch allmählich breitet sich die Stadt aus, bis zum industriellen Imperium. Gefühlt ist man auf dem Weg zum Erfolg ständig pleite. Zumindest, wenn man sich zuvor nicht die richtigen Fabriken gekauft hat. Was sich anhört wie ein Fehlereingeständnis eines Großinvestors trifft auch auf mich zu, wenn es um Machi Koro geht. "Machi Koro" heißt das neue Kartenspiel des Nomos-Verlages, das es auf die Liste der Nominierten für den Preis "Spiel des Jahres 2015" geschafft hat.

Das Prinzip der Stadtentwicklung

Ziel des Spiels ist es, vier Großprojekte in der eigenen Stadt zu verwirklichen . Dafür braucht man aber erst einmal Geld in Form von Münzen. Die bekommt man, indem man möglichst viele Einnahmequellen baut, mit denen man Geld verdienen kann. Das sind unter anderem Wälder, Weizenfelder und Bergwerke. Je mehr Besitz ein Spieler anreichert, desto mehr Geld verdient er und desto mehr Vorteile kann er während des Spiels für sich gewinnen. Praktischerweise kann von anderen Spielern profitiert werden: Je nachdem was ihre Würfel anzeigen, kann sich das als lukrativ für das eigene Spiel erweisen.

Weltherrschaft unter Freunden

Karten, Münzen und zwei Würfel: Das ist alles, was das Spiel benötigt. Zu loben ist insbesondere die visuelle Umsetzung, die Bilder auf den Karten sind ansprechend und eingängig, in die graphische Gestaltung des Spiels hat der Verlag viel Aufwand hineingesteckt. So ist das Spiel für Kinder und Erwachsene geeignet. Kinder erfreuen sich an den schönen Farben, Erwachsene können das Spiel auch in einer anspruchsvolleren Variante spielen und verschiedene Strategien austesten. Auch wenn der Gewinner ein stattliches Vermögen während des Spiels aufhäufen kann, bleibt Machi Koro doch weit unter dem Aggressionspotenzial von Monopoly.

Alte Idee – verbesserte Umsetzung

Die Idee des Spieles ist nicht wirklich neu. Wie bei "Die Siedler von Catan" muss der Spieler bauen, um voranzukommen. Auch die Idee, dass man in "Machi Koro" auf viele Art und Weisen Geld von anderen bekommen kann, erinnert an Monopoly. Dennoch ist es den Autoren gelungen, beide Ideen zusammenzuführen und auf vielen Ebenen zu verbessern.

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