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Ich muss zugeben, in der Schule nicht gerade ein „Chemie-Freak“ gewesen zu sein. Mit der Note „ausreichend“ war ich in diesem Fach für gewöhnlich mehr als zufrieden. Aber die Experimente, die unser Lehrer uns vorführte, fand ich teilweise schon ganz cool. Vorallem, wenn es blitzte, krachte oder Feuer im Spiel war. Einige Effekte habe ich noch vor Augen, mein (ehemals dezent vorhandenes) Chemie-Fachwissen hat seine Halbwertzeit allerings bereits vor Jahren überschritten – Da ist nicht mehr allzu viel von vorhanden. Schade eigentlich. Das könnte man doch mal wieder ein wenig auffrischen, oder?

Spielerische Grundlagenvermittlung

Das „Chemielabor C1000“ von Kosmos richtet sich zwar primär an jugendliche Hobbychemiker, bietet aber auch jung-dementen End-Twens wie mir die Möglichkeit, verloren gegangenes Schulwissen wiederzuerlangen. Und das auf spielerische Weise: 125 Experimente führen einen in die Grundlagen der Chemie ein. Unter anderem kann man lernen, wie man „chemische Bilder“ malt, wie man chemische Stoffe aufspürt oder wie man erkennen kann, welche Gase sich in herkömmlichem Mineralwasser befinden. Dazu stehen dem Hobbychemiker einige Chemikalien, wie beispielsweise Calciumhydroxid, Kupfersulfat oder Natriumcarbonat, zur Verfügung. Außerdem im „Chemielabor C1000“ enthalten sind Basis-Arbeitsmaterialen, wie eine schnieke Schutzbrille, Pipetten, Trichter oder Reagenzgläser, und ein 80-seitiges, bebildertes, Anleitungsbuch. Darin findet man, neben den leicht verständlichen Anleitungen zu den Experimenten, eine grundlegende Einführung in den Umgang mit Chemiekalien sowie die Vorstellung diverser Stoffe und deren Verbindungen.

Ohne Moos nicht viel los

An sich eine feine Sache. In der Tat macht es rund zehn Jahre nach meinem Schulabschluss mal wieder Spaß, sich eine Schutzbrille aufzuziehen und die Reaktion zweier (oder mehrer) Chemikalien herbeizuführen und zu beobachten. Besonders ohne nervige Mitschüler (und Lehrer), Leistungsdruck oder sonstigen Zwang. Auch wenn mir das „Machen“ deutlich mehr liegt als das Verstehen, denke ich, dass man mit diesem Chemie-Basislehrgang durchaus auch Lernerfolge erreichen kann. Sofern man einige Zeit ins Experimentieren investiert. Und Geld! Denn das „Chemielabor C1000“ enthält leider nicht alle Stoffe und Arbeitsgegenstände, die nötig sind, um alle 125 Experimente durchzuführen. So muss man zusätzlich noch mal in die Tasche greifen und sich unter anderem eine 9-Volt-Blockbatterie, Betaisadona, Natron und diverse andere „Lebensmittel und haushalts- / handelsübliche Gegenstände“ besorgen. Für chronisch blanke Studenten mit eher „unüblichem“ Haushalt bedeutet diese Tatsache, dass man auf einige interessante Experimente dann doch eher verzichtet. Für die Zielgruppe (Kinder über 10 Jahre) dürfte das weniger ein Problem darstellen, unterstützen Eltern doch bestimmt gerne den Wissensdrang der chemiebegeisterten Zöglinge.

Ausblick

Wer sich über das „Chemielabor C 1000“ hinaus mit der Materie beschäftigen möchte, dem stehen zwei weitere Labor-Kästen aus der „C-Reihe“ von Kosmos zur Verfügung: Das „Chemielabor C 2000“ widmet sich primär Wärmereaktionen und führt die Elektrochemie ein, „C3000“ stellt dann den ultimativen Laborkasten für alle (Hobby-)Chemiker dar und lädt zu über 300, teils recht anspruchsvollen, Experimenten ein.

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