campus-web Bewertung: 4/5


Zum Inhalt

Man kennt ihn. Und das schon seit 1969. Damals wurde der Pate als Oberhaupt einer sizilianischen Familie, einer Mafiafamilie, in einem erfolgreichen Roman dargestellt. Doch den richtigen Durchbruch erlebte der Pate mit der Verfilmung von 1972 und seinen Fortsetzungen aus den Jahren 1974 und 1990. Und nun, im Jahre 2010 kehrt der Pate in Form eines Brettspiels aus dem Hause Kosmos zurück. Das Spiel dreht sich um maximal vier sizilianische Familien, die in New York um Drogen-, Glücksspiel- und Schmuggelgeschäfte konkurrieren. Neben dem finanziellen Erfolg spielt das Ansehen der Familien respektive ihr Einfluss auf städtische Gremien eine nicht unwesentliche Rolle. Denn wird letzterer Aspekt im Spiel vernachlässigt, nützt alles Geld am Ende nichts.

Zum Aufbau des Spiels

Das südliche Manhattan ist auf dem Spielbrett in vier Bereiche aufgeteilt. In jedem Bereich sind Geschäfte angesiedelt und jede Mafiafamilie kontrolliert zunächst drei Geschäfte. Durch das gesamte südliche Manhattan führt eine Straße, auf dem ein Gangsterauto seine Runden dreht. Kommt es in einem der vier Bereich an, kann es für Ruhe und Ordnung sorgen, da es dann grundsätzlich keine der unerwünschten FBI-Razzien, feindlichen Übernahmen durch konkurrierende Mafiafamilien oder sonstige Besitzwechsel von Geschäften gibt. Aber der schwarze Oldtimer bringt nicht nur Vorteile. Denn der Pate fährt immer mit und sollte er ein Geschäft besuchen, so kann dieses sehr schnell einen neuen Besitzer haben.

Illegale Geschäfte bringen zwar Geld, sind aber in der Regel keine sicheren und dauerhaften Einnahmequellen. Deswegen hat jede Mafiafamilie die Möglichkeit auch legalen Geschäften nachzugehen. Diese sind zwar nicht außerordentlich lukrativ, aber sie bieten eine sichere Geldquelle. Aber auch die besten Pläne um an Geld zu kommen sind nur erfolgreich, wenn das Leben sie nicht durcheinander bringt. Das Spiel bietet Karten um unerwartete Ereignisse umzusetzen. Ein dieser Karten wird in jeder Runde gezogen und umgesetzt. Keiner kann sich auf das bevorstehende Ereignis einstellen...

Die Bewertung

Der Pate ist ein Spiel, welches auf den ersten Blick jeden Mafia-Fan begeistert. Neben der gelungen Optik des Spiels sind vor allem Original-Zitate aus der Verfilmung auf den Ereigniskarten eine echtes Schmankerl.

Doch der Einstieg in das Spiel ist nicht einfach. Zuerst einmal muss man die zentrale Rolle der Würfel bzw. Würfeltableaus verstehen. Hier gilt es zu beachten, dass die Zeilen der Würfeltableaus zeilenweise von oben nach unten mit je einem Aktionswürfel belegt werden müssen. Ist die Entscheidung für einen Würfel gefallen und wurde er in die entsprechende Zeile des Würfeltableaus auf eine Aktion gelegt, werden die verbliebenen Würfel erneut geworfen und der nächste Würfel für die nächste Zeile/Aktion ausgewählt. Nur der letzte Würfel wird nicht erneut geworfen sondern gleich auf die gewünschte Aktion der vierten Zeile gelegt, denn in dieser letzten Zeile spielt die Würfelzahl keine Rolle und nur die Würfelfarbe muss beachtet werden. Das ist insgesamt ein nicht unkomplexer Vorgang. Das Spiel ist somit also nichts für einen spontanen Spiele-Abend geeignet, da sich jeder Spieler erst mal gründlich durch die Anleitung fuchsen muss.

Hat man diese durchgeackert, wird klar, dass in diesem Spiel der Zufallsmoment dominiert und sich eigene taktische Überlegungen nur darauf beschränken können, welche Aktion man unbedingt ausführen will und welche Würfelfarbe man zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung haben sollte.
Nichts desto trotz biete das Spiel einen hohen Spannungswert, wenn sich einmal „reingearbeitet“ hat.

Anzahl Spieler: Für 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahre

Spieldauer: Ca. 60 bis 70 Minuten


Artikel drucken