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Wer Filme sehen möchte, hat heutzutage mehr Möglichkeiten als jemals zuvor. DVDs, geliehen oder gekauft, in Plastikhülle oder aufwendiger Boxset-Verpackung, erfreuen sich größter Beliebtheit. Kommerzielle Internet-Streaming-Angebote werden bekannter, ganz zu schweigen von den zahlreichen illegalen Möglichkeiten. Dennoch lässt sich das Kino nicht totkriegen. Die Zeiten sind schwieriger geworden, aber immer noch lässt sich das Erlebnis, einen Film im Saal auf großer Leinwand zu sehen nicht ins eigene Wohnzimmer transportieren, da mögen die Flachbildschirme noch so groß werden. Die Bonner Kinoszene ist zwar übersichtlich, aber sehr abwechslungsreich. Vom modernen Multiplex-Kino bis zur sympatischen Programm-Klitsche ist alles vertreten. In der Innenstadt werben mit WOKI und Stern-Comet-Sternchen gleich zwei Kinos um Besucher. Das Woki am Bertha-von-Suttner-Platz bietet zwei Säle, den Filmpalast mit 430 Plätzen und Bonns größter Leinwand (126 m²) sowie das Atelier mit 69 Plätzen. Das Programm des Traditionskinos besteht zu einem Teil aus aktuellen Filmen, aber auch Klassiker gibt es immer mal wieder zu sehen – ein regelmäßiger Blick ins Programmheft oder online auf die Homepage lohnt sich definitiv. Auch die Preise im Woki sind angenehm, fast immer gibt es eine Ermäßigung für Schüler und Studenten um 1€. In den Sternlichtspielen am Bonner Markt stehen zum großen Teil Mainstream-Filme auf dem Programm, die in vier unterschiedlichen Sälen gezeigt werden. Zu empfehlen ist auch die allseits beliebte Sneak Preview. Die Preise bewegen sich im mittlerweile üblichen Kinosegment, also bei meist 7 € aufwärts. Wer lieber Filme sieht, die auch im Feuilleton besprochen werden, die von der Independent-Szene gefeiert werden oder sich nicht üblichen Erzählstrukturen hingeben, ist richtig im Rex in Endenich (gegenüber der Springmaus) und seinem Partnerkino, der neuen Filmbühne in der Friedrich-Breuer-Straße in Beuel. Dort werden Filme gezeigt, die in den großen Sälen hoffnungslos verloren wären, sich aber hier einiger Beliebtheit bei Filmfreunden sicher sein können. Wem die Namen Wes Anderson, Danny Boyle und Woody Allen zusagen, der wird auch in Rex und Filmbühne sicherlich häufig Filme finden, die ihn interessieren. Dazu sind die Eintrittspreise human, für Studenten zwischen 4 und 6 Euro, und die Atmosphäre ist angenehm – wer im Rex ein Getränk kaufen möchte, bezahlt an der Kasse und bedient sich selbst am Kühlschrank. Schön ist auch die äußere Fassade des in den 50er-Jahren erbauten Rex mit einer alten Anzeigetafel, die in früheren Zeiten mitteilte ob „Vorfilm“, „Wochenschau“ oder „Hauptfilm“ liefen. Ähnlich ambitioniert ist das Programm in der Kinemathek in der Brotfabrik in Beuel. Dort werden oft Filme in der Originalsprache mit Untertiteln gezeigt, von denen selbst eingefleischte Filmfreaks noch nicht viel gehört haben dürften. Doch auch hier ist das Niveau durchgehend hoch. Wer in einen ihm unbekannten Film geht und nicht nach seichter Unterhaltung sucht, dürfte hier selten enttäuscht werden. Für Studenten kosten alle Filme 5, bei Überlänge 6€. Auch die skandinavischen Filmtage, die mittlerweile überregionale Bedeutung erlangt haben, finden jährlich hier statt. Das technisch modernste Kino befindet sich aber in Bad Godesberg in direkter Nähe zum Bahnhof bzw. der S-Bahn-Station „Plittersdorfer Straße“. Hier im Kinopolis stehen hauptsächlich die Blockbuster auf dem Programm, das Umfeld mit Popcorn, Eis und Cola ist auf dem neuesten Stand. Wer genau weiß, was er möchte, ist hier zu multiplex-übliche Eintrittspreisen bestens bedient. Doch auch hier lohnt sich ein Blick ins Wochenprogramm, werden doch immer wieder besondere Veranstaltungen wie Double Features organisiert, auch finden sich viele Blockbuster zumindest eine Woche lang in Originalversion mit deutschen Untertiteln in den Sälen. Wer zum Beispiel den Simpsons-Film im eigentlich zwingend erforderlichen Original sehen wollte, der musste nach Bad Godesberg fahren. Man sieht also: Kino in Bonn, das ist eine abwechslungsreiche Sache. Und die Atmosphäre, die man in Sälen wie dem Woki und dem Rex erlebt, die kann man sich definitiv niemals aus dem Internet herunterladen. Homepages: Woki Stern Rex-Filmbühne Kinemathek Kinopolis
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