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Nach 14 Monaten Bauzeit öffneten sich heute zum ersten Mal die Türen der neuen Buchhandlung für die Bonner Bürger. Doch heute wird hier kein Film mehr gezeigt. Heute können die Besucher das neue Outfit des beliebten Metropolkinos betrachten und dabei Bücher und Geschenke kaufen. Aus alt mach' neu – oder lass‘ alt Die Thalia Holding GmbH hat das umstrittene Gebäude langfristig gemietet. Eigentümer und Mieter teilen mit, dass bei den Umbauarbeiten darauf geachtet wurde, den Charme des Kinos weiterhin zu erhalten. Auch wenn nur die Fassade unter Denkmalschutz steht, habe man sich bemüht, viele Originalelemente zu erhalten. 40 alte Kinosessel wurden aufgearbeitet und bieten nun von der Loge aus einen freien Blick auf die Buchhandlung und den original erhaltenen roten Kinovorhang. Auch der Boden wurde im Eingangsbereich erhalten und erst im hinteren Teil und den anderen Stockwerken durch Teppich oder dunklen Holzboden ersetzt. Zusätzlich eingebaut wurde allerdings eine Ebene, dort wo früher die Leinwand war. Diese zusätzliche Ebene soll die unterschliedlichen Ansprüche einer Buchhandlung und eines Kinos ausgleichen. Nun können die Kunden im ersten Stock einmal rund um die Kuppel gehen. "Wir haben hier Tradition mit Moderne verbunden", erklärt der Geschäftsführer der neuen Filiale , Dr. Tobias Quast. So finden sich zwischen den historischen Elementen des alten Lichtspielhauses viele moderne Technikelemente, die ein junges, innovatives Image transportieren sollen. An vielen Stellen sind Touchscreens installiert, auf denen die Kunden sich über Bücher informieren können. In sogenannten Sonic-Chairs können Hörspiele und CDs probegehört werden. In dem beliebten, ehemaligen Kassenhäuschen fährt jetzt eine kleine Eisenbahn. Das 1929 erbaute Häuschen wurde bis zur Schließung des Kinos noch genutzt. Nun musste es einem großen, offenen Eingangsbereich weichen und steht nun in der Kinder- und Jugendbuchabteilung im Untergeschoss. Auch hier wurde viel Technik verbaut. Die Lampen wechseln die Farbe, wenn man klatscht. Überall ist indirektes Licht installiert und auch hier können die Kinder auf Touchscreens lesen, spielen und Bilder malen, die anschließend per E-Mail verschickt werden können. Als gestalterisches Element ist der Thalia Kindertiger Thalino eingezogen und hat mehrere Zimmer erhalten, in denen die Kinder spielen können. Konzept zwischen Kultur und Familie Fakten rund um's Metropol Im März 2006 wurde das Metropol geschlossen. Es stand seit 1983 unter Denkmalschutz und galt als eines der letzten größeren Kinos im Art-Deco Stil. Ursprünglich sollte das Haus für eine "großflächige Handelsnutzug" umgebaut werden. Diese Pläne wurden von der Stadt Bonn abgelehnt. Damalige Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann setzte sich 2007 für modifizierte Pläne ein. Doch eine Bürgerinitiative sammelte über 16.000 Unterschriften gegen den Umbau. Sie forderten, das Metropol unter Denkmalschutz zu stellen und als Stätte der Kultur zu nutzen. Es folgten lange Streitigkeiten und Gerichtsurteile. 2008 befand das OVG Münster, dass fortan lediglich die Fassade unter Denkmalschutz stehe. Der Umbau zur Buchhandlung "Thalia im Metropol" begann 2009. Doch bisher sind die Umbauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Denn noch wird im ehemaligen Kuppelsaal gebaut. Der Saal soll renoviert werden und ab 2011 als Ort für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Nach Aussagen der Geschäftsführung hat das Phanteon schon Interesse an einer Veranstaltung angemeldet. Neben Büchern finden sich in der neuen Buchhandlung aber auch DVDs und Konsolenspiele. "Wir verstehen uns als Geschenkebuchhandlung", erklärt Quast. Diese Produkte unterstreichen das Konzept. Dabei werde aber darauf geachtet, dass keine gewaltverherrlichenden Spiele verkauft werden. Das widerspräche dem Bild, ein Angebot für die ganze Familie zu bieten. Bouvier soll bleiben Gerade durch den modernen Fokus der neuen Thalia-Filiale sei gewährleistet, dass die auch zur Thalia Holding GmH gehörende Buchhandlung "Bouvier" erhalten bleiben kann, erklärt die Geschäftsführerin der Thalia Universitätsbuchhandlung GmbH, Agnes Wieland. Die neue Buchhandlung ist nur wenige Gehminuten vom Bonner Traditionsgeschäft Bouvier entfernt. Doch Wieland ist überzeugt: "Die Bonner werden sicherlich beide Geschäfte aufsuchen. 'Thalia im Metropol' spricht dabei aber sicherlich in erster Linie auch Touristen an." Bouvier werde umstrukturiert, man sei in der Planungsphase, aber Wieland verspricht: "Bouvier gehört nach Bonn und bleibt erhalten."
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