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Bonn soll erblühen. So der Wille des städtischen Verwaltungsvorstands, der sich derzeit mit der Idee einer Bewerbung zur Bundesgartenschau 2021 befasst. Damit soll nach 1979 erneut das zweijährig stattfindende Pflanzenfest in hiesige Gefilde geholt werden. Führte dies vor 21 Jahren zur Kreation der Rheinauen, gehen jetzige Ideen darüber hinaus. Eine große Chance? Umweltdezernent Rüdiger Wagner sieht eine große Chance für Bonn, dass heutige Potential aus Baumbestand und Grünanlagen in der gesamten Stadt auszubauen. Auch im Hinblick auf die zukünftigen Anforderungen an ein gesundes Stadklima, so Wagner, solle man die BuGa nutzen. Eng soll in diesem Zusammenhang mit UNO-Einrichtungen und der Universität Bonn zusammengearbeitet werden. Ausführlich mit diesem Thema möchte sich der Stadtrat erst nach der Sommerpause beschäftigen. Zuvor will die Verwaltung in Zusammenarbeit mit Fachleuten und der BUGA GmbH die Kosten und Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Berichten des WDRs zufolge fallen alleine für das notwendige Expertengutachten 100.000 Euro an. Kostenbeispiel: die BuGa 2011 in Koblenz Kommentar Bonn ist pleite, für Jahrzehnte. Das WCCB ruht wie eine zur Unkenntlichkeit verbrannte Weihnachtsgans unverdaulich im Finanzmagen der Stadt, monatlich fallen laut Generalanzeiger Baustoppkosten im siebenstelligen Bereich an. Doch die Stadtverwaltung hat den Ernst der Lage anscheinend noch immer nicht erkannt. Nach der Pleite WCCB und dem Festspielhaus wird zum nächsten teuren Prestigeprojekt gegriffen, das kaum zur finanziellen Sanierung Bonns beitragen wird. BUGAs sind kein Geldmaschine, sondern eher Schuldengräber – insbesondere, wenn sich die Verwaltung bisher nicht durch Zielorientierung und Wirtschaftlichkeit hervorgetan hat. 100.000 Euro kostet alleine das notwendige Gutachten. Gleichzeitig stehen Schwimmbäder vor dem Aus und es werden Kultureinrichtungen geschlossen. Was Bonn wirklich fehlt, ist nicht eine neue Bundesgartenschau. Was fehlt, ist Realitätsinn. Die nächstjährige Bundesgartenschau 2011 in Koblenz kostet laut derzeitiger Planung mehr als 100 Millionen Euro, von denen das Land 45 Millionen Euro zuschießt. Koblenz rechnet großzügig mit 3 Millionen Besuchern, die insgesamt für 20 - 25 Millionen Euro Einnahmen sorgen sollen. Die restlichen 20 – 28 Millionen Euro trägt die Rheinstadt selbst. Der Bund der Steuerzahler warnt eindringlich vor der Ausrichtung von Gartenschauen. Für die IGA Rostock fielen durch Schlamperei und Inkompetenz nach "Spiegel"-Angaben 20 Millionen Euro Schulden an. Zwar schloss die letzte BuGa in Schwerin mit schwarzen Zahlen – aber sie bleibt die Ausnahme in der Reihe bisheriger Gartenschauen. Zudem decken die Einnahmen keineswegs die gesamten öffentlichen Investitionen. Immerhin: Der ehemalige BuGa Geschäftsführer der Schweriner Schau, Jochen Sandner, ist inzwischen nach Bonn unterwegs.
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