|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]()
Rollenspieler? Sind das nicht pubertierende Kids, die in muffigen Kellern hocken und sich gegenseitig unverständliche Sprüche an den Kopf werfen? Ja, sind sie. Doch steckt hinter diesem Phänomen weitaus mehr. Die Wirtschaft hat das unerschöpfliche Potential der Branche längst für sich entdeckt. Ob Rollenspiele für Computer, Sammelkartenreihen, Brettspiele oder Kostümherstellung – solange Bedarf danach besteht, wird dieser von der Industrie auch bedient. Und der Bedarf ist riesig und reicht tiefer, als sich das ein Außen stehender auch nur vorstellen kann. Dies führte die RPG Convention ihren Besuchern deutlich vor Augen. Schon nach wenigen Augenblicken fühlte man sich in eine andere Welt versetzt, die zu durchschauen es oft nicht leicht fiel. Reizüberflutung? Aber ja! Doch auf eine angenehme Art und Weise. Da lief einem ein Sith aus den Star Wars Filmen grimmig entgegen, schlenderten Orks und Zwerge gemütlich durch die Hallen, preisten Computerspielhersteller ihre neusten Produkte lautstark an, lieferten sich Sammelkartenliebhaber hitzige Duelle oder wurden Modeschauen der etwas anderen Art abgehalten. Wo fängt man an? Überall und nirgendwo zugleich. Es wahr wahrlich schwer sich auf eine Sache zu konzentrieren. Die Veranstalter hatten für ein pralles und abwechslungsreiches Programm gesorgt. Workshops in Sachen Gamedesign, Lesungen von namhaften Fantasy Autoren wie Wolfgang Hohlbein oder Bernhard Hennen, erotische Tänze, Mittelalterbands, Wrestlingshows und so weiter. Das Angebot an Ständen gestaltete sich frei nach dem Motto – wenn du es dir vorstellen kannst, dann ist es auch irgendwo zu finden. Alles interaktiv, versteht sich. Brett- und Kartenspiele konnten nicht nur angeguckt, sondern auch direkt ausprobiert werden. An unzähligen Tischen ließen sich Neugierige in die Regeln der jeweiligen Systeme einweisen, oder zockten einfach nur zum Spaß. PC Spiele durften an bereitgestellten Computern getestet werden. Sehr angenehm fiel die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Händler auf. Sicher – auch sie waren drauf aus sich ihre Brötchen zu verdienen, doch setzten sie eher auf Dialog und das ausprobieren lassen, als auf die "Alles was du anfasst, kaufst du auch gefälligst" Mentalität. Die Liebe fürs Detail ist jedem Rollenspieler wichtig. Dies galt natürlich auch für die angebotenen Produkte. Kunstvoll verzierte Rüstungen aus allen möglichen Materialien, Schwerter und Schilde, Äxte und Speere (ob aus gehärtetem Stahl oder aus aufwendig modelliertem Latex), Laserpistolen, Actionfiguren, Gummimasken oder ganze Schlachtfeldmodelle – die unvorstellbare Breite an Produkten vermittelte den Eindruck, dass man sich nur etwas vorstellen müsste, um es dann irgendwo auch finden zu können. Der wahre Grund jedoch, weshalb die Convention ein wahres Highlight darstellte, waren die Besucher selbst. Viele reisten in aufwendigen Gewandungen und Kostümen an. Diese waren oft so atemberaubend gut, dass man nicht aufhören konnte hin zugucken. Wenn diese Leute dann auch anfingen ihre Hingabe zum Spiel aus zu leben, fühlte man sich in einen Hollywood Film versetzt. Angefangen vom bärtigen Mittelalterspirituosenhändler, der für seine Waren grundsätzlich Taler verlangte bis hin zu richtigen Massenschlachten, in die man aus heiterem Himmel hinein geriet – oft musste man sich daran erinnern den offen stehenden Mund auch mal zu zuklappen. Angesichts dieses grandiosen Spektakels (das übrigens auch für Leute, die mit Rollenspielen sonst nichts am Hut haben, ein tolles Erlebnis darstellen dürfte), war es schon fast enttäuschend wieder in die normale und "langweilige" Welt hinaus zu treten . Unser Alltag könnte nun mal auch immer eine gesunde Portion Fantasie vertragen. Hier geht´s zur Bildergalerie.
|