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In der zweiten Staffel der deutschen Krimiserie Der Kriminalist warten acht mehr oder minder spannende Fälle darauf, von Hauptkommissar Bruno Schumann und seinem Team vom Berliner LKA gelöst zu werden. Neben klassischen Krimimotiven (Mord aus Eifersucht, Geldgier, Erpressung) werden auch zeitgenössische Motive wie Poetry Slamming, Graffiti, Kuschelparties, Jugendkriminalität oder Fassadenklettern behandelt oder zumindest gestreift. Dadurch, dass während der Serie im Rahmen der Ermittlungen so ziemlich alle Berliner Stadtteile – von Zehlendorf bis zum Wedding – beleuchtet werden, ergibt sich außerdem ein Stadtportrait, welches Folge für Folge an Substanz gewinnt. Insofern ist die Serie Krimifreunden mit einem Faible für Berlin schon mal wärmstens zu empfehlen. Punkten kann die Serie weiterhin durch ihren Hauptdarsteller Christian Berkel (Operation Walküre, Inglorious Basterds), der in der Rolle des „Kriminalisten" eine sehr gelungene Vorstellung abliefert. Ebenso sehenswert ist Frank Giering (Funny Games, Baader), der dem Hauptkommissar als leicht trotteliger LKA-Mitarbeiter Henry Weber zur Seite steht und für gelegentliches Schmunzeln sorgt. Neben dem Stammensemble haben einige bekannte deutsche TV-Mimen Gastauftritte in der Serie, darunter Wotan Wilke Möhring, Klaus J. Behrendt oder Volkmar Kleinert. Der Kriminalist - Staffel 2, D 2009 Verleih: edel motion Genre: Krimiserie Gesamtlaufzeit: ca. 480 min (3 DVDs) Darsteller: Christian Berkel, Frank Giering, Anna Schudt, Kida Ramadan DVD-Veröffentlichung: 18.09.2009 Durch die Verpflichtung der genannten nationalen Schauspielgrößen ergibt sich allerdings ein schwerwiegendes Problem: Neben den gestandenen Kollegen wirken viele nicht ganz so talentierte Darsteller in Der Kriminalist etwas verloren und ihr Spiel erinnert häufig eher an Daily Soaps. Gerade im Zusammenspiel mit Christian Berkel werden einige der Darsteller allzu offensichtlich deklassiert. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Ähnlichkeit der einzelnen acht Folgen, was den Handlungsablauf, Szenenabfolgen, Schnittfolgen und die Tätermotivation betrifft. So erscheint die 2. Staffel nach hinten hin etwas ermüdend. Zudem wirken manche Szenen etwas pathetisch, unglaubwürdig oder gar lächerlich. Ohne zuviel verraten zu wollen: Das Ende der Folge "Abwärts" weist schon fast "Austin Powers"-Qualitäten (Stichwort: "Superschurkentum") auf, was bestimmt so nicht beabsichtigt war. Trotz der kleinen Mängel hinsichtlich der teilweise miesen Leistungen einzelner Schauspieler und dezenten Drehbuchschwächen kann man hier von absolut solider deutscher Krimikost sprechen, die zum Mitfiebern und –rätseln einlädt und mit guten (Haupt-)Darstellern zu überzeugen weiß. Ob man sich in einem Land, in dem täglich dutzende Krimis über den TV-Bildschirm flackern, dann tatsächlich auch eine Krimiserie auf DVD zulegen muss, ist allerdings eine berechtigte Frage.
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