Campus-Web Bewertung: 2,5/5
   
In nicht allzu ferner Zukunft ist den Menschen das Rohöl ausgegangen und innerhalb weniger Jahre starben fast alle Bewohner der Erde an den verheerenden Folgen. Eine kleine Gruppe Überlebender versucht, im postapokalyptischen Philadelphia zu überleben, was so lange einigermaßen gut geht, bis sie mit den "Rovern" konfrontiert werden, welche die Stadt auf der Suche nach frischem Menschenfleisch durchstöbern. Zusammen mit Neon, einer jungen Frau, die man vor den Kannibalen retten konnte, verbarrikadiert sich die zahlenmäßig den Gegnern weit unterlegene Gruppe in einem weitläufigen Gebäude und erwartet den Angriff der Menschenfresser.

Wie beispielsweise Borderland oder Nightmare Man gehört Tooth & Nail zu der "8 Films To Die For"-Reihe, die anlässlich des After Dark Horrorfestes produziert wurde. Innerhalb dieser Reihe kann Tooth & Nail immerhin das solide Mittelfeld für sich beanspruchen: Dem Regisseur Mark Young ist es trotz des offensichtlich geringen Budgets einigermaßen gelungen, ein glaubhaftes, in atmosphärischen Grautönen schwelgendes, Endzeitszenario zu kreieren. Woran es dem Film mangelt, der gerade im Mittelteil deutlich durchhängt, ist ein adäquater Spannungsaufbau. Da hätte der Regisseur besser mal genauer seine renommierten Kollegen George A. Romero und John Carpenter studiert, die einst mit ihren Meisterwerken Night of the Living Dead und Assault on Precint 13 Paradebeispiele dafür schufen, wie man einer solchen Situation des Eingeschlossenseins und der gleichzeitigen Belagerung das Maximum an Suspense abgewinnen kann.
Tooth and Nail, USA 2007
Verleih: Sunfilm Entertainment
Genre: Endzeit-Horror
Filmlaufzeit: 91 min
Regie: Mark Young
Darsteller: Rider Strong, Rachel Miner,
Michael Madsen, Vinnie Jones,
DVD-Veröffentlichung: 09.01.2009


Wie so viele andere vor ihm schon versucht Mark Young, die dünne Story und den Mangel an Spannung mit deftigen, allerdings auch sehr kurzen Splatterszenen zu kompensieren, was ihm zumindest die Gunst einiger Gorehounds einbringen dürfte. Wer sich den Film angucken möchte, weil die Besetzungsliste bekannte Namen wie Michael Madsen, Robert Carradine oder Vinnie Jones aufweist, sollte gewarnt sein - Die drei treten nur in Nebenrollen auf und die beiden erstgenannten segnen auch recht schnell das Zeitliche, nachdem Herr Madsen, der den Film auch co-produziert hat, gerade mal einen ganzen Satz von sich geben durfte.

Allesgucker können bei dieser niedrig budgetierten Endzeit-Variante von The Hills Have Eyes - man beachte das Outfit und Verhalten der Kannibalen - ruhig mal einen Blick riskieren, eine Offenbarung stellt Tooth & Nail mit Sicherheit nicht dar. Die deutsche DVD enthält als Bonusmaterial ein ausführliches Making Of-Feature, außerdem scheint der Film ungeschnitten zu sein, was momentan auch schon eine rühmliche Ausnahme darstellt.

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