Campus-Web Bewertung: 3,5/5
   
Ein Priester und seine Privatsekretärin, zwei verirrte junge Frauen und zwei entflohene Sträflinge, von denen der eine mächtig einen an der Waffel hat, suchen aus verschiedenen Gründen in einer unheimlichen Waldhütte (Wo auch sonst?) nächtlichen Unterschlupf. Leider ist vor kurzem in der Nähe der Hütte ein Meteorit (in die Schädeldecke eines Anglers) eingeschlagen, der eine schwarze Flüssigkeit enthielt, die Menschen in zombieartige Bestien verwandelt. Auf der Suche nach Opfern wollen die sich ebenfalls Einlass in die Hütte verschaffen. Ein paar Polizisten, die der Spur der Entflohenen gefolgt sind, finden sich dann auch noch ein und den nächsten Morgen werden garantiert nicht viele der Anwesenden erleben.

Regisseur Kevin Tenney hat uns schon ein paar Kracher serviert, darunter Witchboard - Die Hexenfalle (1986) und der glorreiche Fun-Splatterfilm Night of the Demons (1988). Brain Dead von 2006 bläst in ein ähnliches Horn wie der letztgenannte Streifen: Skurrile Charaktere, grenzdebile Dialoge, zeigefreudige Ladys und eine satte Ladung Guts´n´Gore sind die altbekannten, aber noch immer sehr schmackhaften Zutaten für Kevin Tenneys neusten Streifen.

Schon die erste Szene wird Splatterfans entzücken: Ein mit dem Zombievirus infizierter Angler drückt seinem Kollegen die Augen aus, reißt dessen Schädel in der Mitte durch und frisst das Gehirn - Ein grandioser Auftakt! Und dieser folgen noch einige ähnlich derbe Szenen, die von FX-Spezi Gabe Bartalos inszeniert wurden, der u.a. schon zusammen mit Tom Savini an den Effekten für Texas Chainsaw Massacre 2 beteiligt war.
Brain Dead, USA 2007
Verleih: Sunfilm Entertainment
Genre: Splatter
Filmlaufzeit: 92 min
Regie: Kevin Tenney
Darsteller: Joshua Benton, David Crane,
Sarah Grant Brendecke
DVD-Veröffentlichung: 14.11.2008


Neben den für eine FSK 18 erstaunlich blutigen und unzensierten (?) Goreszenen kann Brain Dead vor allem durch seine "Hirnlosigkeit" punkten. Der Titel ist Programm: Die Dialoge sind so bescheuert, mit Klischees beladen und überzogen, dass es schon wieder Spaß macht. Die Schauspieler agieren den Dialogen angemessen und die Damen unter den Darstellern bekommen ausgiebig On-Screen-Time, um ihre silikonverstärkten Möpse und ihre Hinterteile dem vergnügten Crap-Fan zu präsentieren. So sieht ein guter Trashfilm, bzw. B-Movie, aus!

!Achtung: SPOILER!

Darüber hinaus kann Brain Dead mit dem besten Ende seit langem aufwarten: Habt ihr euch nicht auch schon mal gefragt, was mit den Überlebenden eines Horrorfilms nach dem Massaker geschieht? Überall liegen Leichen in Stücken auf dem Boden herum, ein bis zwei blutverschmierte Menschen haben die Blutnacht überlebt, Zeugen gibt es keine (mehr) - Happy End? Von wegen! Hier enden die Überlebenden in einer Anstalt für gestörte Straftäter - ein wunderbar konsequenter Ausgang für diesen erheiternden Genrebeitrag.

!SPOILER Ende!

18 Jahre nach seinem Kultfilm Night of the Demons präsentiert Kevin Tenney mit Brain Dead den Gorehounds sein neustes Fun-Splatter-Werk, das ganz in der Tradition des guten, alten 80ies-B-Movie steht und sich wohl am besten als (Männer-)Partyfilm eignet. Der Genrefan freut sich außerdem über einen Gastauftritt von Regisseur und Darsteller Jim Wynorski als Sheriff.

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