Die Regisseurin Margarethe von Trotta hat seit jeher eine Schwäche für starke Frauen. Sie brachte schon das Leben von Rosa Luxemburg auf die Leinwand und in ihrem Durchbruchsfilm Die bleierne Zeit nahm sie sich der Geschichte der Schwestern Gudrun und Christiane Ensslin an. Nun geht Trotta jedoch wesentlich weiter in der Geschichte zurück und präsentiert dem Publikum einen Film über die mittelalterliche Äbtissin, Heilkundige und Komponistin Hildegard von Bingen.

Auf ihrer ständigen Suche nach weiblichen Vorbildern musste die mit internationalen Preisen überhäufte von Trotta früher oder später auf Hildegard von Bingen stoßen, war diese doch eine Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt einen Namen machte. Sie besaß den Mut, aus den strengen Regeln ihrer Zeit auszubrechen und ein eigenes Kloster zu gründen. Ganz besonders bekannt ist sie auch heute noch für ihren Beitrag zur Kräuter- und Heilkunde. Doch nicht nur für Anhänger der Homöopathie sollte der Film von Interesse sein, war Hildegard von Bingen doch auch eine anerkannte Seherin, was sie zur Beraterin des Kaisers Friedrich Barbarossa qualifizierte und deren Visionen auch vom Papst anerkannt wurden.

Das Drehbuch zum Film hat Margarethe von Trotta selbst geschrieben. Sie erzählt die Lebensgeschichte der Visionärin. So wird der Aufstieg Hildegard von Bingens von der einfachen Nonne zu einer der bekanntesten Frauen des Mittelalters nacherzählt. Die Titelrolle spielt Barbara Sukowa, die schon in anderen von-Trotta-Filmen die Hauptrolle gespielt hat – unter anderem auch die der Rosa Luxemburg. Mit Lena Stolze, Heino Ferch und Hannah Herzsprung stand auch in weiteren Rollen eine prominente Besetzung vor der Kamera. Gedreht wurde im Herbst 2008 in zwei Klöstern in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, sowie in Köln und München.

In den deutschen Kinos startet Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen am 24. September 2009.

Weitere Informationen, erste Bilder und den Trailer gibts auf der Homepage

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