Campus-Web Bewertung: 3/5
   
Mit der am 13. Dezember in den deutschen Kinos anlaufenden Produktion, „HITMAN – Jeder stirbt für sich alleine“, feiert eine weitere PC-Game Adaption ihre Zelluloid-Premiere. Zwielichtig zweifelhafter Held des Streifens ist Agent 47, der statt eines Namens und einer Vergangenheit einen Strich-Code auf dem rasierten Hinterhaupt eintätowiert hat.

Der Film startet, anders als erwartet, nicht gleich mit Blei- und Krawall-Orgien. Stattdessen erhält man in poetisch anmutenden Bildern Einblicke in Agent 47´s „Aufzucht“. Schemenhaft werden die Umstände und Methoden skizziert, die ihn zu dem werden ließen, was er ist: Ein professioneller Attentäter. Eiskalt, präzise und emotionslos. Optisch erinnert die Figur an eine kahlköpfige Mischung aus James Bond und einem overdressed Leichenbestatter.

Neben ihm setzt der eifrige und integere Interpool-Inspektor, „Mike Whittier“, Akzente. Er ist diesem namenlosen Auftragskiller schon seit so vielen Jahren auf den Fersen, dass es zu einer Obsession wurde. Sichtlich spürt man das Bestreben im Film Charaktere zu zeichnen, die nicht so plump eindimensional daherkommen wie es oft bei Spiele-Adaptionen der Fall ist.

Der Haupt-Plot beginnt mit Agent 47´s Auftrag den amtierenden und politisch liberalen Präsidenten der russischen Republik, „Mikhail Belicoff“, zu liquidieren. Wenig später liegt die Zielperson tot im Dreck. Job erledigt, ab nach Hause. So einfach geht das aber nicht. Es gibt plötzlich ein neues Ziel. Eine Junge Frau, die Agent 47 identifizieren und enttarnen kann. Beim Versuch diese zu eliminieren zögert er: diese Frau hat ihn noch nie im Leben vorher gesehen… Während er sich noch fragt, ob er diesen Job ausführen soll, gerät er selber in die Schusslinie und entkommt nur knapp einem Scharfschützen. Sein Zögern hat Konsequenzen. Auf einmal steht er alleine und eine ganze Schar von Organisationen eröffnet die Jagd auf ihn.

Diese haben unterschätzt, mit wem sie sich da anlegen. Immer wieder gelingt es Agent 47 in einer spektakulären Mischung aus Martial-Arts Spektakel und Kugelhagel-Choreographien, seine Widersacher in ihre Schranken zu weisen. Diese Sequenzen in bester „Last-Man-Standing“ Manier werden die Erwartungen der Fans des Genres sicher zufrieden stellen. Dabei fließt reichlich Blut, hier erwartet aber keiner ernsthaft eine Inszenierung der Augsburger Puppenkiste. Alles in Allem, ein solide gemachter Action-Thriller mit einer Spur des Flairs der Agentenfilme aus den 50er und 60er Jahren. Wer sich bei diesem Genre heimisch fühlt kommt auf seine Kosten, und die Fans der Vorlage werden vieles von dem wieder finden, dass Sie bereits aus dem Spiel kannten.

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