campus-web Bewertung: 1,5/5
   
 

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Otto Waalkes - deutscher Humorist. Jeder kennt ihn. Die einen lieben ihn, die anderen sind nur noch genervt. In den 80er Jahren brachte Waalkes ganz Deutschland zum Lachen. Seine diversen Kinofilme waren schon von jeher ein Flickenteppich aus Otto-Sketchen, zusammengehalten mit einem dünnen kleinen Handlungsstrang. Eins muss man ihm lassen: in allen seiner Filme konnte er Berühmtheiten ihrer Zeit präsentieren: ob Tennislegende Steffi Graf, Johannes Heesters, Vicco von Bülow alias Loriot - sie alle ließen sich auf eine mehr oder weniger kleine Rolle ein.

Vor sechs Jahren gelang Waalkes gemeinsam mit Regisseur Sven Unterwaldt noch einmal ein Kinoerfolg mit "Sieben Zwerge - Männer allein im Wald" und so ließ eine Fortsetzung nicht lang auf sich warten. Mit "Sieben Zwerge - der Wald ist nicht genug" wurde noch mal persifliert, was das Zeug hält und die gesamte B-Promi-Riege aus der Humor-Abteilung der Privatsender gab sich die Klinke in die Hand.

Mit "Otto´s Eleven" wagt das Erfolgsteam Waalkes/Unterwaldt sich an Hollywood heran. Raus aus dem Märchenwald - zurück ins Hier und Heute. Besser gesagt, auf die Insel "Spiegeleiland". Hier leben die fünf Freunde Otto, Pitt, Mike, Oskar und Artur. Ihr wertvollster Besitz ist ein altes Gemälde, dass ihnen der gerissene Casino-Besitzer Jean Du Merzac abluchst. Die Freunde müssen ihre Insel verlassen, um Ottos Familienerbstück zurückzuholen. Ihre Reise führt sie nach Bad Reibach - an einen Ort voller Sünde. Mit Hilfe neuer Freunde gelingt es tatsächlich, in den Safe Du Merzacs einzudringen...
Otto´s Eleven
D 2010
Verleih: Warner
Genre: Komödie
Filmlaufzeit: ca. 86 Minuten
Regie: Sven Unterwaldt
Darsteller: Otto Waalkes, Rick Kavanian,
Mirco Nontschew, Max Giermann, Sara
Nuru, Olli Dittrich, Sky Du Mont
Kinostart: 02.12.2010


Wie der Name schon verrät, ist die Handlung des Films grob an Steven Soderberghs amüsantes und spritziges "Ocean´s Eleven" angelehnt. Aber wer will bitte Otto Waalkes statt George Clooney oder Rick Kavanian statt Brad Pitt sehen? Otto-Fans werden voll auf ihre Kosten kommen: da werden die Casino-Besucher mit Fitness-Übungen am Spieltisch malträtiert, fast jeder muss im berühmten Otto-Gang durchs Bild hoppeln, Otto liefert jede Menge mehr oder weniger witzige Versprecher. Otto Waalkes ist sich selbst treu geblieben. Er spielt die gleichen Figuren wie vor zwanzig Jahren und macht auch immer noch die gleichen Gags. Seine Filme wirken immer wie ein "Best of Otto" - nur mit leicht veränderter Besetzung. Es gibt einfach nichts Neues aus dem Otto-Universum. Wenigstens scheinen die Darsteller selbst ihren Spaß zu haben, für den Zuschauer ist "Ottos Eleven" nur bedingt lustig und gar nicht spannend.

"Otto´s Eleven" ist Unterhaltung für hartgesottene Otto-Fans und für Freunde des schlichten Humors. Zwar gibt es einige schöne Einfälle, wie das Spiegeleiland oder die Suche nach Harry Hirsch, doch die kleinen liebevollen Details können den gesamten Film nicht retten. Es fehlt ihm an Esprit, an Seele, an Überraschungen. Schade. Vor zwanzig Jahren war das noch lustig.



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