Für seinen Debütroman "In Zeiten des abnehmenden Lichts" erhält der Autor Eugen Ruge den Deutschen Buchpreis 2011. Im Rahmen eines Festaktes wurde ihm zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 10. Oktober der mit 25.000 Euro dotierte Preis verliehen, mit dem der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den besten deutschsprachigen Roman des Jahres ehrt.
Ruge setzte sich damit gegen fünf Shortlist-Konkurrenten durch, darunter gestandene Autoren wie Sibylle Lewitscharoff und hochgehandelte Debütanten wie Jan Brandt.

Dass man mit 57 Jahren einen Preis für den Debütroman erhält, mag außergewöhnlich erscheinen. Das Potential des Manuskripts des bisher als Rundfunk- und Theaterautor in Erscheinung getretenen Ruge wurde jedoch bereits 2009 erkannt, als er für das unfertige Werk den Alfred-Döblin-Preis erhielt. "In Zeiten des abnehmenden Lichts" führt den Leser über Gipfel und Abgründe der Geschichte einer deutschen Familie zwischen Mexiko, Sibirien und der Heimat. Dabei begegnen bekannte Motive: Flucht, Exil, Wende und Heimkehr. "Es gelingt ihm, die Erfahrungen von vier Generationen über fünfzig Jahre hinweg in einer dramaturgisch raffinierten Komposition zu bändigen.", lobt die Jury des Buchpreises in ihrer Begründung. Ruge erzähle vom Verlöschen der sozialistischen Utopie, ohne darüber die Komik zu vergessen. Nach Bekanntgabe der Auszeichnung stiegen die Verkaufszahlen des Werkes stark an, wie der Rowohlt Verlag vermeldete.

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