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Es sind banale Lebensabschnitte, die der „Meister des Schreckens“ präsentiert. Vier Kurzgeschichten hat Stephen King in seinem neuen Werk vereint, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch haben sie vor allem eines gemein: Sie zeigen, wie nahe das Böse unter der Oberfläche des Menschlichen ruht. Das geerbte Ende einer Bauernfamilie 1922 ist die Welt für Farmer Wilfred James noch in Ordnung. Er hat eine Farm, eine Frau, einen Sohn. Und plötzlich bekommt seine Frau Arlette ein riesiges Erbe. Was will ein Bauer mehr, als die Sicherung der Familientradition? Doch Arlette hat andere Pläne: Sie will in die große Stadt ziehen. Für Wilfred unannehmbar. Ihm bleibt nur ein Ausweg: Arlette muss weg. Und Sohn Henry soll dabei helfen. Doch was als einfaches Manöver geplant war, gerät zu einer blutigen Katastrophe. Von nun an wird das einstmals einfache, aber zufriedene Leben zu einem einzigen Alptraum: Heimsuchungen, Flucht, Lügen, Ratten. Bis Wilfred alles verloren hat, was ihm einst etwas bedeutete, zuletzt auch seinen Verstand. King liefert hier ein grausames Stück voller Seelenqualen, das leider etwas vorhersehbar, nichtsdestotrotz gruselig ist. Rache für eine Vergewaltigung Tess akzeptiert genau 12 Verträge für Lesungen jedes Jahr und alle müssen in der Nähe sein –wegen ihrer Katze. Nach kurzem Zögern sagt sie der plötzlichen Anfrage aus einem nicht weit entfernten Ort zu. Dabei ahnt sie nicht, dass hiernach nichts mehr so sein wird wie zuvor. Denn auf dem Rückweg wird sie vergewaltigt und überlebt nur knapp. Sie sammelt sich und sinnt auf Rache: An dem Täter und allen anderen, die von dessen Identität wissen. Stephen King – Zwischen Nacht und Dunkel Verlag: Heyne Verlag Erschienen: 15. November 2010 Genre: Kurzgeschichten / Horror ISBN: 978-3-453-26699-5 Bindung: Gebundene Ausgabe Preis: 19,99 Euro Direkt bestellen Das ist die Geschichte, die in Big Driver präsentiert wird – und sie ist böse und politisch unkorrekt. Stephen King schildert die Wandlung der Protagonistin und ihr Gedanken fulminant und zugleich ohne Abstriche. Ohne Zweifel eine der besten Geschichten. Es sind Gedankengänge, die nahe am Rand des Wahnsinns entlang balancieren. Eine faire Verlängerung Du führst dein Leben, und plötzlich bist du fast tot. Viel zu früh erwischt dich eine tödliche Krankheit. Was also tun, wenn dir eine krumme, halbseidene Gestalt eine Faire Verlängerung bietet? Zu einem fairen Preis. Nicht etwa den deiner Seele, sondern um das Glück eines anderen. Als Streeter dieses Angebot erhält, zögert er nicht lange. Sein Krebs macht ihm zu schaffen, und er schlägt ein. Das Opfer: Der Nachbar und beste Freund, der im Leben nur Glück hatte. Doch von nun an wendet sich das Blatt. Und Streeter freut sich. Inhaltlich wirkt die Geschichte zwar etwas deplaziert. Allerdings muss man ob der schwebenden Schadenfreude mehrmals verstohlen auflachen. Eine gehörige Portion schwarzen Humors ist hier erwünscht. Und immerzu bleibt die Frage: Würde man selbst mit einer solchen Entscheidung leben können? Mein Mann, der Mörder Es ist Eine gute Ehe, die Darcey mit ihrem Ehemann führt. Man kennt sich in- und auswendig, man mag sich und nichts scheint dies trüben zu können. Bis sie plötzlich eine grausige, wie auch überraschende Entdeckung macht. Ihr Mann ist ein gesuchter Serienmörder. Stephen King vollbringt hier Meisterhaftes, man fühlt mit der Protagonistin, die ihr Familienglück zu bewahren ver- und nach einer Lösung sucht. Es kommt zum Showdown. Doch es gibt letztlich nur einen einzigen Ausweg: Den Psychopathen „Beadie“ loswerden. Alles in allem liefert King hier angenehm gruselige Geschichten ab, die zwar nicht immer überraschend in der Story sind, dafür die Gefühle der Menschen authentisch widerspiegeln. Es geht immer um Tat und eine Strafe fern des Gesetzes. Und immer schwebt die eine Frage im Raum: Was würdest du selbst tun?
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